手紙を書く騎士 : 『パルツィヴァール』における「学識」と「書物」の意味について

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  • Der Ritter liest und schreibt : Über die Schriftlichkeit in Wolframs „Parzival”

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Die höfischen Epiker des deutschen Hochmittelalters, die zum größten Teil lateinisch gebildet waren und sich daher manchmal auch pfaffe nannten, legten großen Wert auf die Tatsache, dass ihre Werke schriftlich abgefasst waren. Gegenüber dem weltlichen Hofpublikum, das zumeist aus im Lesen und Schreiben Ungebildeten bestand, hoben sie hervor, dass sie ihren Stoff aus 'Büchern' schöpften. Bis zu dieser Zeit waren die weltlichen Autoren von der Schriftlichkeit fast völlig ausgeschlossen gewesen. Aber Wolfram verstößt gegen diesen Topos. Wenn man die so genannte Selbstverteidigung (Parzival 115, 27ff) wörtlich nimmt, dann war Wolfram Analphabet. Ob die Angaben des Selbstverteidigung jedoch wirklich autobiographisch interpretiert werden dürfen, ist unsicher. Besonderes Gewicht kommt dabei den Nachweisen der Forschung zu, dass Wolfram seine Fachkenntnis auf den Gebieten der Medizin, der Kosmologie, Astronomie, Theologie usw. lateinischen Quellen entnommen hat. Selbst das Bekenntnis der eigenen Unbildung bezeugt bei näherem Hinsehen nichts anders, als dass Wolfram mit wesentlicher Elementen der lateinischen Bildungstradition vertraut war. Ich halte das Bekenntnis Wolframs, Analphabet zu sein, für den Teil einer literarischen Auseinandersetzung mit dem Ziel, sich gegenüber den bildungsbewußten, quasi-geistlichen Epikern abzugrenzen, und habe daher die Bedeutung von gelêret und buoch für Wolfram näher untersucht. Im "Parzival" gibt es viele Personen, die nicht dem geistlichen Stande angehören, gleichwohl aber lesen und schreiben können. Sie, die Laien, lesen lateinische Bücher und wechseln untereinander Briefe. Parzival kann sogar das geschriebene Wort Gottes direkt auf dem grâl lesen. Ebenso wie Wolfram selbst verfügen auch seine Protagonisten in Wahrheit über eine tiefe Gelehrsamkeit, wobei sie aber durchaus als Vertreter des weltlichen Standes gezeichnet sind. Was die Schriftlichkeit betrifft, gibt es im "Parzival" keine absolute Grenze mehr zwischen der Geistlichen- und Laienkultur. "Parzival" ist ein Beweis dafür, dass auch weltliche Personen in dieser Zeit nach und nach die Schriftlichkeit errungen haben.

収録刊行物

  • 研究報告

    研究報告 19 1-17, 2005-12

    京都大学大学院独文研究室研究報告刊行会

詳細情報 詳細情報について

  • CRID
    1050001202065608960
  • NII論文ID
    120002694020
  • NII書誌ID
    AN10092487
  • HANDLE
    2433/134465
  • 本文言語コード
    ja
  • 資料種別
    departmental bulletin paper
  • データソース種別
    • IRDB
    • CiNii Articles

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