音楽的翻訳の可能性 : ブロート、ヤナーチェク、カフカ
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- Die Möglichkeit der musikalischen Übersetzung: Brod, Janáček, Kafka
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Nach der Entstehung der ersten tschechoslowakischen Republik im Jahr 1918 war es im übrigen Europa noch nicht leicht, den eigentlichen Wert der tschechischen Kultur zu erkennen. Jüdische Journalisten in Prag wollten sich deshalb als Vermittler zwischen Deutschen und Tschechen betätigen, indem sie viele tschechische literarische Werke ins Deutsche übersetzten und damit einer breiteren Öffentlichkeit vorstellten. Max Brod, ein Hauptvertreter dieser Prager Juden, wollte das Hindernis überwinden, dass tschechische Werke aus sprachlichen Gründen nur von einem kleinen Publikum rezipiert werden konnten. Vor allem war Brod aber auch an der Verbreitung tschechischer Musik gelegen. Komponisten wie Smetana und Dvořák konnten schon als Mitbegründer einer eigenen tschechischen Musik gelten. Der zeitgenössische Komponist, der Brod jedoch am meisten interessierte, war Leoš Janáček. Damals war Janáčeks Oper "Jenufa", in mährischer Mundart verfasst, außerhalb Mährens so gut wie unbekannt. Aber Brod schätzte die Neuheit von Janáčeks Musik sehr. Janáček hatte sich lange Zeit mit mährischen Volksliedern beschäftigt. Zudem galt sein Interesse der so genannten "Sprachmelodie". Daraus entwickelte er seine eigene kompositorische Methode. Für ihn waren natürliche Töne und die Sprache ihrem Wesen nach bereits musikalisch. So notierte er immer ihre Melodien und "übersetzte" sie dann in seine Musik. Janáček liebte die schöne tschechische Sprachmelodie sehr. Als Patriot und Panslawist war er der deutschen Kultur und Sprache gegenüber eigentlich feindlich eingestellt. Dennoch stimmte er bereitwillig der Übersetzung seiner Oper ins Deutsche zu. Obwohl er der tschechischen Fassung den Vorzug gab, empfand er doch, dass eine deutsche Übersetzung das musikalische Wesen seiner Musik nicht beeinträchtigte. Wenn man eine Oper übersetzt, muss man auf Vieles achten, z. B. auf die Intonation, die Intervalle und die Rhythmik der Wörter. Brod wollte die volkstümliche Oper Janáčeks nicht in ein künstliches opernhaftes Deutsch übersetzen und musste deshalb für "Jenufa" ein ganz neues Libretto dichten. Trotz seiner Bemühungen warf ihm sein Freund Kafka, nachdem er die Übersetzung gelesen hatte, dann aber vor, es sei "künstliches Deutsch" und Brods eigenes "Schaffen". Kafka hielt willkürliche Übersetzungen und Nachdichtungen für etwas Schändliches. Eine ideale Übersetzung war für ihn daher die erste Übertragung seiner Werke ins Tschechische durch seine Geliebte Milena, weil sie sich Wort für Wort sehr treu an das Original hielt. Im Grunde glaubte Kafka, dass Übersetzungen eigentlich unmöglich seien. Die jiddische Sprache z. B. könne eben wegen ihrer großen Nähe und Beziehung zur deutschen Sprache nicht in diese übersetzt werden. Kafka dachte, dass eine Übersetzung gegenüber der Macht der Sprache des Originals nur ein "Scheinbarleben" habe. Die Musik selbst ist ohnehin unübersetzbar. Doch auch Kafka empfand die "Musik" der Wörter und hörte diese aus der tschechischen Sprache von Milenas Übersetzung seiner Werke heraus. Mag also Musik an sich auch nicht übersetzbar sein, so trägt doch gerade sie die Möglichkeit der Übersetzung in sich. Eine auf der "Musik" der Sprache gegründete Übersetzung, die sich nicht lediglich um die Bedeutung des zu übersetzenden Textes bekümmert, kann das Wesentliche eines Werkes bewahren.
収録刊行物
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- 研究報告
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研究報告 24 79-106, 2010-12
京都大学大学院独文研究室研究報告刊行会
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詳細情報 詳細情報について
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- CRID
- 1050001202178517632
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- NII論文ID
- 120002906251
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- NII書誌ID
- AN10092487
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- HANDLE
- 2433/138561
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- 本文言語コード
- ja
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- 資料種別
- departmental bulletin paper
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- データソース種別
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- IRDB
- CiNii Articles