ペーター・ハントケの劇作 - 話劇と「カスパー」にみる詩的フォルムへの可能性 -

書誌事項

タイトル別名
  • ペーター ハントケ ノ ゲキサク ワゲキ ト カスパー ニ ミル シテキ フォ
  • PETER HANDKES DRAMEN -Ansatz zur poetischen Form in seinen Sprechstücken und "Kaspar"-

この論文をさがす

抄録

In seinem Schaffen richtet Peter Handke sein literarisches Interesse stets auf die Form-Problematik. Grundlegende Voraussetzung zum Verständnis des Wesens von Handkes literarischer Intention ist daher die Analyse dieser Form-Problematik. Versuche, Handkes Literatur außerhalb dieses Problembereichs allein auf der Basis von Begriffsinhalten auszulegen, können nur begrenzt erfolgreich sein. Die Stücke, in denen Handkes Zielsetzung auf eine formalistische Literatur am klarsten konturiert wird, sind seine Sprechstücke. "Die Sprechstücke beschränken sich (... ) auf Worte" (St I, 201), sie werden also um das Sprachproblem konstruiert. Hier will die Sprache nicht ihren Wert als Mittel literarischen Inhaltes behaupten, sondern ihren Eigenwert als Form, die nicht mehr vom Inhalt abhängt. Nicht im Inhalt, den die Form zum Ausdruck bringen sollte, sondern in der Form selbst liegt das Thema, die die Sprache bildet, ohne jeglichen Sinn und jegliches Bild zu geben. Die Form selbst stellt also den Inhalt dar. "Publikumsbeschimpfung" zeigt sich als Form eines neuen Theaters, dessen Thema das Publikum selbst ist. "Weissagung" zeigt uns in der Form der sinnlosen Tautologie eine negative Natur der Sprache, die im Alltag bewußt wie unbewußt unerkennbar gemacht ist. In "Selbstbezichtigung" gewinnt das Motiv der Sprache, die die Sozialisation des einzelnen ausmacht, einen klareren gesellschaftlichen Charakter. Das:>Ich<:, das das Subjekt aller Sätze darstellt, ist "das:>Ich<:der Grammatik" (St 1, 205), das nicht als Symbol des einzelnen, sondern als dessen allgemeine Form gegen die Gesellschaftsform rebelliert. In "Kaspar" wird der formalistische Aspekt der Sprache von den Sprechstücken im poetisch-sprachlichen Bereich erweitert. Wichtig ist hier, daß die Sprache sich in "Kaspar" auch als einzige Möglichkeit fÜr den Ausbruch aus der sprachlichen Ordnungswelt erweist, in die sie den einzelnen zwingt. Die Sprache, die zur Befreiung und Selbstverwirklichung Kaspars beiträgt, läßt sich im formalistischen Sinn als "poetische Sprache" bezeichnen, die sich als Antithese zu "praktischer Sprache" als Mittel zur gesellschaftlichen Ordnung herausstellt. Kaspars Rebellion gegen die Ordnung besteht in seinen sinnlosen Worten, die sich als Ansatz zur poetischen Form der Literatur Handkes annehmen lassen. Handke beabsichtigt in seinen frÜhen Stücken gar keinen dramatischen Inhalt zu zeigen, um seine Themen zu entfalten, sondern er versucht uns auf uns selbst, damit auch auf die angeblich natürliche Gesellschaft aufmerksam zu machen, indem er uns eine poetische Welt als Form zeigt, die den selbständigen Wert erringt, denn "Form konvergiert mit Kritik" (Adorno : Ästhetische Theorie. stw 2, S. 216.) .

収録刊行物

キーワード

詳細情報 詳細情報について

問題の指摘

ページトップへ