浮遊する一人称 : M・フリッシュの『ビンあるいはペキンへの旅』におけるフォルムとメディア

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タイトル別名
  • フユウ スル イチニンショウ M フリッシュ ノ ビン アルイハ ペキン エ ノ タビ ニ オケル フォルム ト メディア
  • Die schwebende Ich-Form : Form and Medium von Max Frischs Bin oder die Reise nach Peking

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抄録

Bin oder die Reise nach Peking (1945) stellt die erste asthetische Wende in Max Frischs Schaffensphasen dar. Mit Bin nimmt er von der Er-Form Abschied, die die grundlegende Erzahlhaltung seiner fruheren Romane ist. Die formale Eigentumlichkeit von Bin ist aber eigentlich durch den einfachen Gegensatz von Er- and Ich-Form nicht ausreichend zu beschreiben. Der grosste Teil von Bin wird zwar in der Ich-Form abgefasst, doch schwebt sie an verschiedenen Stellen zwischen den beiden Formen. Das Ich spaltet sich schon am Anfang in zwei, spater sogar in drei Figuren auf: ins erzahlende Ich, und in Bin, der die ungelebten Moglichkeiten seines Lebens verkorpert, sowie gegen Ende in ein erzahltes Ich, das das erzahlende Ich Kilian nennt and dessen Geschichte vorwiegend in der Er-Form erzahlt wird. Frisch wendet in Bin auf diese Weise eine Erzahlform an, mit der man sowohl die faktische als auch die seelische bzw. Mogliche Wirklichkeit eines Lebens gleichzeitig in ein and derselben Erzahlsituation darbieten kann. Nicht nur die Teilung der Person, sondern auch die Dimensionen von Zeit and Raum werden hier aufgelost and auf eine Dimension projiziert. Die Eindimensionalitat des Textes ermoglicht es Frisch, das Leben eines Ichs als den Beruhrungspunkt zweier ontologisch verschiedener Wirklichkeitsebenen zum Ausdruck zu bringen, aber gerade diese formale Eigentumlichkeit fuhrt ihn asthetisch in eine asthetische Sackgasse, da sich die Eindimensionalitat, die eigentlich keine Zeit kennt, and der Erzahlakt, der sie notwendigerweise braucht, nicht miteinander vereinbaren lassen. Je langer der Erzahltext wird, desto unverkennbarer wird dieser Widerspruch. In dieser Situation setzt Frischs methodischer Versuch an, ein neues erzahlerisches Medium zu erproben das die Wirklichkeitsebenen eines Ichs auf den Erzahlakt ubertragt. Er experimentiert damit etwa zehn Jahre, bis er in Stiller eine Form findet, die es erlaubt, einen langen Roman in einer schwebend-offenen Ich-Form zu erzahlen.

長崎大学総合環境研究 7(2), p.1-13; 2005

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