聖者・道化・詩人 : ト-マス・マンの芸術家像・「神の剣」から「精神と芸術」のための覚え書きまで

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  • Heiliger Clown Dichter : Künstlerbild Thomas Manns von „Gladius Dei" bis zu den Notizen zu dem Literatur-Essay „Geist und Kunst"
  • セイジャ ドウケ シジン トーマス マン ノ ゲイジュツカゾウ カミ ノ ケン

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抄録

„Was ist Küitstler ?" -- eine Frage, die Thomas Mann sein ganzes Leben hindurch immer wieder an sich gestellt hat. In der vorliegenden Arbeit wurde versucht, die Wandlungen des Thomas Mannschen Künstlerbildes -- und damit die Spuren seiner Suche nach der Identität als Künstler -- im Lichte des literarischen Schaffens von „Gladius Dei" (1902) bis zu den Notizen zum ungeschriebenen Literatur-Essay „Geist und Kunst" (1909-1913) nachzuzeichnen. In Manns Werken „Die Hungerunden" (1902) und „Tonio Kröger" (1903) ist der Künstler geistiger Bruder des Heiligen, der das Innere des Menschen verklärt und alle niedrigen Leidenshaften mit der Kraft seiner Worte auflöst. Ein ähnliches Künstlerbild zeigt sich in „Gladius Dei'' und „Fiorenza" (1905) : dort ist aus dem geistigen Bruder des Heiligen selbst ein asketischer, auf der Seite des Geistes stehender Heiliger geworden. Im Kreis von „Geist und Kunst" aber zeichnet Thomas Mann ein völlig anderes Künstlerbild von der Identität des Künstlers : unter dem Einfluß der Wagner-Kritik von Nietzsche stellt Mann sie nun als die „Kreuzung von Lucifer und Clown" dar. Der Künstler hat im wesentlichen die Begabung zur Posse und einen demagogisch-schauspielerischen Charakter. In diese Phase der Entwicklung des Künstlerbildes ist der Roman „Königliche Hoheit" (1909) einzuordnen. Doch schon vier Jahre früher zeichnet sich in „Schwere Stunde" (1905) der Wandel zu einem neuen, synthesischeren Bild von der Identität des Künstlers ab : in diesem bemühte sich Thomas Mann, den Schillerschen Gegensatz zwischen dem sentimentalischen Schriftsteller und dem naiven Dichter aufzuheben, das Sentimentalische und das Naive in einer Synthese miteinander zu versöhnen. Vorbild hierfür war niemand anders als Goethe. Dieses geistig wie körperlich Versöhnt-Harmonische nennt Thomas Mann „eine neue Klassizität" und verleiht ihr in Figuren wie Felix Krull und Tadzio in „Tod in Venedig" literarischen Ausdruck.

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