スポーティーな身体 : ワイマール時代のスポーツとモードの言説にみられる女性身体

書誌事項

タイトル別名
  • スポーティー ナ シンタイ ワイマール ジダイ ノ スポーツ ト モード ノ ゲンセツ ニ ミラレル ジョセイ シンタイ
  • Der sportliche Korper : Ein Frauenkorper der Weimarer Republik

この論文をさがす

抄録

application/pdf

Die Weimarer Zeit, die Zeit der allgemeinen Sportbegeisterung, ist von einem neuen weiblichen Körper geprägt, vom sportlichen Körper. Zwar existierten bereits Mitte des 19. Jahrhunderts Frauen, die Sport trieben bzw. turnten. Erst in den 20er Jahren wurde jedoch der sportliche Frauenkörper als neue Erscheinung häufig thematisiert. Er wurde durch die Massenmedien, u. a. durch illustrierte Mode- und Sportzeitschriften verbreitet und als neues Ideal der Weiblichkeit propagiert. Sein Bild wurde stark durch die und in den Medien bestimmt. In Modezeitschriften ist oft ein Bild der Frau entworfen, deren Körper befreit ist. Ihr Körper ist durch die neue sportliche Mode wie schlichte Kleidungsform, den kniekurzen Rock, Kurzhaarfrisur gekennzeichnet: Er ist also von den bisherigen physischen Fesseln befreit. Im Diskurs der Mode wurde außerdem der sportliche Körper als Symbol der Befreiung vom tradierten weiblichen Körperbild und Verhaltenskodex dargestellt. Durch den Diskurs der Mode wurde der sportliche schlanke Körper aber auch zu einer neuen Körpernorm. Die Durchsetzung der Konfektionsmode wirkte dabei mit. Mit der Massenproduktion und der Standardisierung der Industrie begann auch die Normierung des Körpers. Die Frauen wurden aufgefordert, ihren Körper nach der Norm zu gestalten und zu formen: Methoden und Mittel dazu wurden reichlich angeboten. Damit entstand das Bewusstsein, dass der eigene Körper wie ein Gegenstand zu behandeln und zu formen sei. Während manche Gemüter den sportlichen Frauenkörper als "Vermännlichung der Frau" betrachteten und verwarfen, gab es seitens des sportlichen Diskurses Versuche, ihn einzugrenzen: Man grenzte die Sportarten der Frau von denen des Manns aufgrund der angeblich unterschiedlichen Körpereigenschaften ab. Abgrenzung bzw. Ausschließung der Frau aus den Männersportarten begründete man mit pseudo-medizinischen, und v. a. mit ästhetischen Argumenten, die am tradierten Weiblichkeitsmuster orientiert sind. Hier wurde versucht, durch Sport die Geschlechtergrenzen zu befestigen. Sport kam außerdem die Rolle zu, in der Zeit der zunehmenden Industrialisierung und der Rationalisierung den weiblichen Körper leistungsfähig zu machen. Sport funktioniert als Disziplinierungsübung, bei der die Frau lernt, den eigenen Körper zu beherrschen und dem Ziel gemessen zu steuern. Sport hatte gleichzeitig die Aufgabe, den weiblichen Körper als Gebärmutter gesund und leistungsfähig zu machen und so zu erhalten. Manche Aussagen über die positive Wirkung des Sportes auf den gebärenden Körper haben eine rassenhygienische Tendenz. Der weibliche Körper funktioniert als leerer Ort, ja fast wie ein ungeschriebenes Blatt und wird mit unterschiedlichen Bedeutungen gefüllt. Im fortschreitenden Prozess der Industrialisierung, des Massenkonsums und der nationalen Entwicklung spielte der sportliche Frauenkörper als Idealbild mit einem Bedeutungskomplex eine wichtige Rolle.

収録刊行物

詳細情報 詳細情報について

問題の指摘

ページトップへ