L.ティークにおけるジークフリート伝説 : 二つのロマンツェ

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  • ≫Siegfrieds Jugend≪ und ≫Siegfried der Drachentoter≪ von Ludwig Tieck
  • L ティーク ニオケル ジークフリート デンセツ フタツ ノ ロマンツェ

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抄録

Bei der Wiederentdeckung des Nibelungenlieds, das seit langem fast vollig in Vergessenheit geraten war, spielten die Romantiker des 19. Jahrhunderts eine wichtige Rolle. Dazu viel trug vor allem Ludwig TIECK (1773-1853) bei, der auβer einigen Erwahnungen des Nibelungenlieds 1804 auch zwei Romanzen ≫Siegfrieds Jugend≪ und ≫Siegfried der Drachentoter≪ dichtete. In der vorliegenden Arbeit sollen die beiden Siegfriedballaden behandelt werden, um deren Eigenheiten klarzumachen. ≫Siegfrieds Jugend≪ besteht aus drei Abschnitten: Siegfried beim Schmied (1-9), Drachenkampf (10-15) und Mimers Totschlag (16-21). Die im ersten Abschnitt behandelte Episode stammt zwar aus den altesten Sagenstoffen, aber solche seltenen Schilderungen wie Siegfrieds Entlaufen aus der vaterlichen Burg aus Trotz und sein Eintreten beim Waldschmied sind erst im Hurnen Seyfrid des 16. Jahrhunderts zu finden. Daraus schlieβt man, daβ der Dichter als Stoffe das Lied vom Hurnen Seyfrid benutzt hat. Anderseits ist zu folgern, daβ er wahrscheinlich auch auf die nordische Thidrekssaga zuruckgegriffen hat, weil die Episoden im zweiten Abschnitt, Drachenkampf mit den Baumzweigen und besonders das Essen nach dem Kampf, auf gleichartige Szenen in der Thidrekssaga hinweisen. Eine noch engere Beziehung zwischen den beiden Werken findet man auch in der Episode von Mimers Totschlag des dritten Abschnitts, die nicht im Hurnen Seyfrid, sondern in der Thidrekssaga zu lesen ist. So hat L. TIECK mit einigen Materialien sein Gedicht geschaffen, das aber nur die traditionellen Siegfriedsuberlieferungen beibehalt und noch nicht die Charakteristik als seine Romanze zeigt. ≫Siegfried der Drachentoter≪ besteht gleichfalls aus drei Abschnitten: Siegfried beim Schmied (1-17), Drachenkampf (18-37) und Stimme der Vogel (38-58). Der erste und der zweite Abschnitt fuhren dieselben Episoden wie der erste und der zweite des oben erwahnten Gedichts weiter aus. Der Dichter entwickelt aber dabei sehr geschickt und wirkungsvoll die Naturschilderungen des Waldes, was sein Gedicht als Romanze charakterisiert. Die Charakteristik der Tieckschen Romanze zeigt sich jedoch am deutlichsten in der neuen Episode des dritten Abschnitts. Die Episode stammt zwar aus den nordischen Uberlieferungen, aber Siegfrieds Verstehen der Vogelstimmen wird in diesem Gedicht nicht als Folge der Beruhrung des Drachenbluts mit seiner Zunge behandelt. Dort herrscht eine romantische Atmosphare: ≫Siegfried fuhlte, er sei im suβen Traum≪ (40. Str.), und zwar ≫Siegfried im Herzen fuhlte, daβ er den Ton (der Vogel) verstand≪ (43. Str.). Die Episode von den Vogelstimmen behandelt zwar die traditionellen Uberlieferungen wie ≫Mimers Tucke≪, ≫das Gold in der Hohle≪ und ≫die hornige Haut≪, aber der Dichter charakterisiert dabei durch die farbigen Naturschilderungen sein eigenes Gedicht als Romanze. Die romanzenartige Episode von den Vogelstimmen hat hochstwahrscheinlich auf Richard WAGNER eingewirkt, der spater im zweiten Akt seines Musikdramas ≫Siegfried≪ die Romantik des Waldes entwickelt hat. So hat L. TIECK sicherlich bei den Siegfriedsuberlieferungen eine groβe und wichtige Rolle gespielt.

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