西ドイツ・カトリック青少年団体における共産主義観と平和観の変容 : 冷戦の社会的次元に関する一考察

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タイトル別名
  • ニシドイツ・カトリック セイショウネン ダンタイ ニ オケル キョウサン シュギカン ト ヘイワカン ノ ヘンヨウ : レイセン ノ シャカイテキ ジゲン ニ カンスル イチ コウサツ
  • Nishidoitsu katorikku seishōnen dantai ni okeru kyōsan shugikan to heiwakan no hen'yō : reisen no shakaiteki jigen ni kansuru ichi kōsatsu
  • Transformation von Antikommunismus und Friedensvorstellung in den westdeutschen katholischen Jugendorganisationen : eine Untersuchung zu der sozialen Dimension des Kalten Krieges

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Die neuere Geschichtsschreibung über den Kalten Krieg zeigt die Tendenz zur Gesellschaftsgeschichte. Es geht nicht mehr nur um die politische Ebene, sondern um die sozioökonomische Ebene des Ost-West-Konfliktes bzw. die Wechselwirkung zwischen diesen. Dabei stellen „Antikommunismus" und „Friedensbewegung" im Westdeutschland zwei wichtige Forschungsgegenstände dar. Denn stark durch den Kalten Krieg geprägt diente der Erstere als die „geheime Staatsphilosophie“ der inneren Stabilisierung der Bundesrepublik in ihrer Frühphase und der Letztere beeinflusste die westdeutsche soziale Kultur vor allem seit Ende der 1950er Jahre. Als ein Träger von den beiden Strömungen findet der westdeutsche Katholizismus bzw. verschiedene katholische Akteure eine gewisse Beachtung in der deutschen Geschichtswissenschaft. Dabei wurde die Akzentverschiebung von der antikommunistischen zur pazifistischen Haltung innerhalb der katholischen Jugendorganisationen während der 1950er und 1960er Jahre nur ungenügend erforscht. Deshalb untersucht der vorliegende Beitrag diesen Umschwung in dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend, dem Dachverband der katholischen Jugendorganisationen in Westdeutschland. Der Prozess dieser Akzentverschiebung ist in der folgenden Weise zusammenzufassen. Der Auftakt vom Kalten Krieg, der traditionelle katholische Antikommunismus und die Bestrebung der Amtskirche nach der einheitlichen Unterstützung der Wiederbewaffnungspolitik innerhalb des Katholizismus seit 1952 brachten den BDKJ auf den antikommunistischen Kurs mit der Vorstellung von Frieden als dem militärisch gesicherten Nicht-Krieg-Zustand. Mitte der 50er Jahre begann aber durch den Austausch mit den Katholiken im Ostdeutschland und durch die wissenschaftlichen Auseinandersetzungen mit dem dialektischen Materialismus die Differenzierung und Objektivierung des Kommunismusbilds. Von der Ostpolitik der Bundesregierung ermuntert, setzte sich dieser Prozess fort und bis 1967 war das Kommunismusbild innerhalb des BDKJ so differenziert geworden, dass nun nur die begrenzten Aspekte des Kommunismus, wie beispielsweise die atheistische Haltung,als Bedrohung empfunden wurden. Deshalb wurde sogar von den Bundesführern die offizielle Kontaktaufnahme mit den staatlichen Jugendorganisationen jenseits des Eisernen Vorhangs vorgeschlagen. Gleichzeitig führten vor allem die Erklärungen auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil und die päpstlichen Dekrete, die Ost-West-Entspannung und die Konflikte in der Dritten Welt zur Verbreitung eines erweiterten, pazifistisch orientierten Friedensbegriffs unter den BDKJ-Mitgliedern. Dieser neue Begriff umfasste nicht nur den Nicht-Krieg-Zustand, sondern darüber hinaus auch die soziale und menschliche Entwicklung mit friedlichen Mitteln. Aber auch die Unzufriedenheit innerhalb des BDKJ mit der verzögerten Umsetzung des Konzepts der „Inneren Führung“ in der Bundeswehr spielte eine gewisse Rolle bei der Abkehr von der früheren Friedensvorstellung. Diese zwei Entwicklungen-Differenzierung des Antikommunismus und Verbreitung der neuen Friedensvorstellung-ergänzten sich, weil das differenziertere Kommunismusbild auf der einen Seite dem Austausch mit der Bevölkerung im Osten mehr Spielraum gab, während der intensivere Austausch auf der anderen Seite die weitere Differenzierung des Kommunismusbilds herbeiführte.

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