フロイト理論におけるエディプスコンプレックス概念の形成と変遷
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- 網谷, 優司
- 京都大学大学院博士後期課程
書誌事項
- タイトル別名
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- Bildung und Wandel des Ödipuskomplexes in der Theorie Sigmund Freuds
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説明
„ Der Ödipuskomplex" ist ein für Sigmund Freud sehr wichtiger Begriff, denn er sah ihn als einen allgemeinen Komplex der Menschheit. Dieser Aufsatz gibt einen Überblick über die Entdeckung des Ödipuskomplexes und seinen Wandel von einem zentralen Komplex der Neurose bis zum Beginn von Freuds Theorie der Zivilisation und der Religion. Freud stellte in Totem und Tabu (1913) die These vom „Mythos des Mordes am Urvater" auf. Dadurch änderte sich seine Sicht des Ödipuskomplexes. In der urtümlichen Vaterherde beherrschte der Urvater die Söhne. Daher litten Söhne unter einem Triebstau, denn ihr Sexualtrieb wurde vom Urvater behindert. Eines Tages verbanden die Söhe sich, um den Urvater zu erschlagen und zu verzehren. Dann identifizierten sie sich mit dem Urvater und erhielten so seine Stärke. Sie konnten ihre Sexualtriebe aber immer noch nicht befriedigen, da sie das „Schuldbewußtsein des Sohnes" fühlten. Aus diesem Grund entstand das Verbot des Mordes und des Inzestes. Nach Jacques Lacan veränderte diese Vorstellung den Begriff des Ödipuskomplexes, indem sein Akzent sich von der bloßen Begierde nach Inzest auf das Schuldbewusstsein des Sohnes verschob. Für Rosine J. Perelberg war das Verbot des Inzestes die Ursache für die Entstehung des „Über-Ichs" . In Das Unbehagen in der Kultur (1930) behauptet Freud, dass das Über-Ich im Verlauf der Entwicklung der Kultur stärker wurde, weshalb sich ein unheimliches Schuldgefühl herausbildete. Dieses Schuldgefühl beruht Freuds Meinung nach auf dem Konflikt zwischen dem Ich und dem Über-Ich. Letztlich gründet der Konflikt also auf dem Ödipuskomplex. Schließlich erweiterte Freud seine Theorie in Der Mann Moses und die monotheistische Religion (1939) um den Gedanken, dass die Juden Moses töteten, weil er für sie eine Vaterfigur war. Dieser Mord verursachte natürlich auch ein Schuldbewusstsein, das später bei dem christlichen Theologen Paulus zur Grundlage seiner Lehre von der Erbsünde wurde. Das Christentum entstand demnach aus dem Judentum wegen des Wunsches nach Tilgung der Schuld: Christus sühnt die Erbsünde der Menschen. Der Ödipuskomplex ist fraglos der zentrale Begriff in der Theorie Freuds. Seine Definition war aber bei Freud nicht statisch, sondern veränderte sich seit Totem und Tabu allmählich. Bestand sein Kern anfänglich nur in einer Begierde nach Inzest, so wurde er in der Folge zur Ursache des Schuldbewusstseins des Sohnes. Die Theorie des Über-Ichs entstammt diesem Wandel des Akzentes. Freud benutzte den Ansatz eines aus dem Konflikt zwischen Ich und Über-Ich resultierenden Schuldbewusstseins, um die Entwicklung der Zivilisation und der Religion zu erklären. Die wichtige Rolle, die der Psychoanalyse heute in der Gesellschaftslehre zukommt, beruht also auf dem Wandel des Begriffs des Ödipuskomplexes in Freuds Theorie.
収録刊行物
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- 研究報告
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研究報告 34 21-39, 2021-01
京都大学大学院独文研究室研究報告刊行会
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詳細情報 詳細情報について
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- CRID
- 1050568838383284992
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- NII論文ID
- 120006976033
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- NII書誌ID
- AN10092487
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- HANDLE
- 2433/261920
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- 本文言語コード
- ja
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- 資料種別
- departmental bulletin paper
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- データソース種別
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- IRDB
- CiNii Articles