Über Wismutoxide. VI. Überein Wismut (III)‐oxid mit höherem Sauerstoffgehalt (β‐Modifikation)

<jats:title>Abstract</jats:title><jats:p>Während durch extrem scharfes Abschrecken dünner Schichten von geschmolzenem Bi<jats:sub>2</jats:sub>O<jats:sub>3</jats:sub> das bei Zimmertemperatur metastabile β‐BiO<jats:sub>1,50</jats:sub> hergestellt werden kann, entstehen durch Umsetzung von Bi oder Bi<jats:sub>2</jats:sub>O<jats:sub>3</jats:sub> + C im Graphit‐Schiffchen mit Sauerstoff ≥ 800°C Präparate der Zusammensetzung β‐BiO<jats:sub>> 1,50</jats:sub>. Die Phasenbreite der β‐Modifikation des Wismut (III)‐oxids wurde zu BiO<jats:sub>1,50</jats:sub> bis BiO<jats:sub>1,75</jats:sub> bestimmt.</jats:p><jats:p>Strukturuntersuchungen ergaben, daß die β‐Modifikation in der Raumgruppe P <jats:styled-content>4</jats:styled-content> b 2–D<jats:inline-graphic xmlns:xlink="http://www.w3.org/1999/xlink" xlink:href="graphic/tex2gif-stack-1.gif" xlink:title="urn:x-wiley:00442313:media:ZAAC19643280106:tex2gif-stack-1" /> kristallisiert und eine 2‐dimensionale Überstruktur der Hochtemperaturmodifikation (δ‐Bi<jats:sub>2</jats:sub>O<jats:sub>3</jats:sub>) darstellt. Die Gitterdimensionen und die Zuverlässigkeitsfaktoren werden angegeben.</jats:p><jats:p>Aus der Kristallstruktur des β‐BiO<jats:sub>1,50</jats:sub> kann abgeleitet werden, daß die β‐Modifikation ohne Änderung der Symmetrie so viel Sauerstoff kontinuierlich in das Gitter einbauen kann, bis eine Zusammensetzung von BiO<jats:sub>1,75</jats:sub> erreicht ist. Dieser Wert stimmt mit der oberen Phasengrenze der β‐Modifikation überein.</jats:p><jats:p>Die Umwandlungen der normalen und sauerstoffreicheren Wismut (III)‐oxide wurden mittels Differentialthermoanalyse, Röntgenaufnahmen usw. untersucht, die Umwandlungsschemata aufgestellt und die Umwandlungswärmen größenordnungsmäßig ermittelt.</jats:p><jats:p>Aus dem β‐BiO<jats:sub>1,75</jats:sub> läßt sich die fremdoxidfreie kubische β‐Modifikation des Wismut (III)‐oxides (BiO<jats:sub>>1,50</jats:sub>) herstellen.</jats:p>