Staatsschuldenverwaltung des preuBischen Staates in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts

<p>Mit dem Gesetz vom 17.1.1820 legte did preuBische Regierung den Einnahmen-und Ausgabenetat fur das Jahf 1820 auf 50 Mio.rtl. fest. Am gleichen Tag erklarte sie in dem Schuldengesetz die Gesamtsumme der Staatsschulden auf 217 Mio.rtl. fur geschlossen und stellte den Etat fur Staatsschulden-Verzinsurig und-Tilgung auf. Nach diesem Schuldengesetz sollte aus Einnahmen aus Domanen und Forsten, Domanenverkauf und Salzdebit ein Tilgungsfonds mit jahrlicher Etatsumme von 10 Mio. rtl. gebildet werden. Mit diesen finanziellen MaBnahmen bezweckte die preuBische Regierung zweierlei; die Sanierung der Staatsfinanzen und die Konsolidierung des Staatskredits. Ohne Erfullung beider Aufgaben war fur sie an eine Uberwindung der seit Jahren anhaltenden Verfassungskrise nicht zu denken. In dieser Arbeit wird versucht, die preuBische Finanzpolitik, die im Mittelpunkt der damaligen Innenpolitik stand, vom Gesichtspunkt der Schuldenverwaltung und der Finanzfuhrung zu erortern. Untersucht wird die Veranderung der GroBe und Zusammensetzung der Staatsschulden in den Jahren 1820 bis 1832. Nach dem ersten bericht der "Haupverwaltung der Staatsschulden", den 1833 der Prasident Rother dem Konig vorlegte, tilgte die preuBische Regierung uber 42 Mio. rtl. in 13 Jahren. Da aber der preuBische Staatshaushalt seit den napoleonischen Kriegen unter einem chronischen Defizit litt und bis Mitte der zwanziger Jahren bei dem Aufbringen der Geldmittel aufgrund des Ruckgangs der Domanen-und Steuereinnahmen (Agrarkrise) laufend auf Schwiergkeiten stieB, war es der preuBischen Regierung kaum moglich, den aufgestellten Etat vorschriftmaBig einzuhalten. Es fragt sich, mit welchen Geldoperationen die preuBidche Regierunt diesem hochsten "Finanzgebot" entsprechen konnte. Die Untersuchung Uber die Schuldenverwaltung muB deshalb auf die Finanzfuhrung der preuBischen Regierung in den zwanziger Jahren naher eingehen und kann gleichzeitig deren Grundzuge deutlicher zu Tage Bringen. Dazu dient in dieser Arbeit in erster Linie der sog. Hoffmann's Bericht Uber "die Hauptverwaltung Mit dem Gesetz vom 17.1.1820 legte did preuBische Regierung den Einnahmen-und Ausgabenetat fur das Jahf 1820 auf 50 Mio.rtl. fest. Am gleichen Tag erklarte sie in dem Schuldengesetz die Gesamtsumme der Staatsschulden auf 217 Mio.rtl. fur geschlossen und stellte den Etat fur Staatsschulden-Verzinsurig und-Tilgung auf. Nach diesem Schuldengesetz sollte aus Einnahmen aus Domanen und Forsten, Domanenverkauf und Salzdebit ein Tilgungsfonds mit jahrlicher Etatsumme von 10 Mio. rtl. gebildet werden. Mit diesen finanziellen MaBnahmen bezweckte die preuBische Regierung zweierlei; die Sanierung der Staatsfinanzen und die Konsolidierung des Staatskredits. Ohne Erfullung beider Aufgaben war fur sie an eine Uberwindung der seit Jahren anhaltenden Verfassungskrise nicht zu denken. In dieser Arbeit wird versucht, die preuBische Finanzpolitik, die im Mittelpunkt der damaligen Innenpolitik stand, vom Gesichtspunkt der Schuldenverwaltung und der Finanzfuhrung zu erortern. Untersucht wird die Veranderung der GroBe und Zusammensetzung der Staatsschulden in den Jahren 1820 bis 1832. Nach dem ersten bericht der "Haupverwaltung der Staatsschulden", den 1833 der Prasident Rother dem Konig vorlegte, tilgte die preuBische Regierung uber 42 Mio. rtl. in 13 Jahren. Da aber der preuBische Staatshaushalt seit den napoleonischen Kriegen unter einem chronischen Defizit litt und bis Mitte der zwanziger Jahren bei dem Aufbringen der Geldmittel aufgrund des Ruckgangs der Domanen-und Steuereinnahmen (Agrarkrise) laufend auf Schwiergkeiten stieB, war es der preuBischen Regierung kaum moglich, den aufgestellten Etat vorschriftmaBig einzuhalten. Es fragt sich, mit welchen Geldoperationen die preuBidche Regierunt diesem hochsten "Finanzgebot" entsprechen konnte. Die Untersuchung Uber die Schuldenverwaltung muB deshalb auf die Finanzfuhrung der</p><p>(View PDF for the rest of the abstract.)</p>