『ハンブルク演劇論』におけるレッシングの芸術論について

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  • Lessings realistische Theorie des bürgerlichen Trauerspiels in der <sub>"</sub>Hamburgischen Dramaturgie“
  • ハンブルク エンゲキロン ニ オケル レッシング ノ ゲイジュツロン ニ ツイテ

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抄録

1) In der "Hamburgischen Dramaturgie“ erreicht Lessing den Höhe-punkt seiner kritischen Bemühungen um ein bürgerliches Nationaltheater in Deutschland, das das Publikum im bürgerlichen Bewußtsein stärken sollte.<br>Lessing zerstörte mit dieser Theaterkritik die Grundlagen des feudalen Theaters, das in Deutschland geherrscht hatte, und begründete die Theorie für eine realistische bürgerliche Kunst.<br>Die Helden des christlichen Trauerspiels sind meistens Märtyrer, die ein Glück erwarten, das erst nach dem Leben als Lohn verhießen ist. Die Märtyrer sind nach ihrem Charakter keine irrende und strebende bürger-liche Menschen. Lessings Abneigung gegen das Märtyrerdrama entsteht wegen des Abstands des Märtyrers zum bürgerlichen Menschen. Indem Lessing die schon vorhandene Literatur kritisiert, versucht er eine noch nicht vorhandene zu begründen. Das ist das bürgerliche Drama.<br>2) Das Charakteristische an seiner Aristoteles-Interpretation liegt darin, daß Lessing die Definition der Tragödie, die Aristoteles in der "Poetik“ gegeben hat, mit dem Inhalt der fortschrittlichen Forderungen des deutschen Bürgertums in Zusammenhang gebracht hat.<br>Über die Bedeutung der "Katharsis“ sagt Lessing im 78. Stück der "Hamburgischen Dramaturgie“: "Diese Reinigung beruhet in nichts anderem, als in der Verwandlung der Leidenschaften in tugendhafte Fertig-keiten, bei jeder Tugend aber, nach unserm Philosophen, findet sich diesseits und jenseits ein Extremum, zwischen welchem sie inne stehet.“ Die Verwandlung der Leidenschaften in tugendhafte Fertigkeiten ist, mit Paul Rilla zu sprechen, "die Verwandlung der Affekte in die Fähigkeit, empfin-dend zu urteilen oder urteilend zu empfinden.“ P. Rilla ist der Meinung, daß der Mensch, um im gesellschaftlichen Leben richtig zu denken und zu handeln, das Gleichgewicht von Gefühl (bürgerlich, nicht höfisch) und Vernunft halten muß.<br>3) In seinem "Laokoon“ bestimmt Lessing die Grenzen der bildenden Kunst und Poesie. In der "Hamburgischen Dramaturgie“ vergleicht Lessing die Gattung des Romans mit der des Dramas und betont die unmittel-bare und öffentliche Funktion der letzten.<br>Im 80. Stück sagt Lessing, "Es ist bekannt, wie erpicht das griechische und römische Volk auf die Schauspiele waren; besonders jenes auf das tragische. Wie gleichgültig, wie kalt ist dagegen unser Volk für das Theater!“ Die gesellschaftliche Rolle, wie sie das Theater beim griechischen Volk gespielt hatte, ist nach P. Rilla "das große öffentliche Gemeinschafts-erlebnis, in welchem sich ein Volk seiner selbst bewußt wird."<br>Lessing fährt fort, "Ich denke, daß nicht allein wir Deutsche, sondern, daß auch die Franzosen, welche sich seit hundert Jahren ein Theater zu haben rühmen, noch kein Theater haben.“ Aus dieser Äußerung kann man Lessings bürgerlichen Standpunkt klar erkennen. Das Theater, wovon Lessing hier spricht, ist nichts anderes als das bürgerliche Theater. Lessing sah aber auch die Unmöglichkeit ein, ein bürgerliches Theater nach dem Muster des französischen Hoftheaters einzurichten.<br>4) Lessing spricht von der poetischen Nachahmung. Der dramatische Dichter sei kein Geschichtschreiber. Der dramatische Dichter müsse die Natur nicht getreu darstellen, sondern er müsse vielmehr auf die poetische Wahrheit gehen.<br>Im 19. Stück sagt Lessing, "Auf dem Theater sollen wir nicht lernen, was dieser oder jener einzelne Mensch getan hat, sondern was ein jeder Mensch von einem gewissen Charakter unter gewissen gegebenen Um-ständen tun werde.

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