Thomas Mann und die indische Legende

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Other Title
  • トーマス•マンとインドの説話
  • <sub>"</sub>Die vertauschten Köpfe“
  • Die vertauschten Köpfe に就て

Abstract

Wenn Thomas Mann die Vereinigung des Gegensatzes zwischen bürgerlichem Leben und künstlerischem Geist, zwischen Leben und Tod versucht, gelingt sie ihm nur da, wo er sie in dialektischer Hinsicht unternimmt. Mann führt aber in den "Vertauschten Köpfen“ zwei undialektische Versuche vor. In dem einen sollen, einem indischen Motiv folgend, durch die Vertauschung der Köpfe zweier entgegengesetzter Männer höchst entwickelter Geist (Kopf) und höchst entwickelter Körper vereinigt werden: der Versuch mißlingt. Im anderen Fall geht es um die Vereinigung von sinnlicher Schönheit und Geist durch Vermittelung der Begeisterung. Sie erscheint in der Göttin Kali und deren Verkörperung Sita. Die Einheit dieser beiden stammt aus der Verbindung der zwei Dinge, die vorher bei Th. Mann voneinander getrennt waren. Das eine ist das Urleben, das auch den Tod einbezieht, wie bei Nietzsche und dem Erdgeist. Das andere ist das Weibliche. Das Urleben erscheint bei Mann zum ersten Mal im "Tod in Venedig“, aber in den "Vertauschten Köpfen“ taucht es als ein Bild der Verbindung mit dem Mütterlichen bzw. Weiblichen wieder auf. Die Frauen kommen bei Mann in Verbindung mit der Schönheit vor. Die Schönheit ist aber bei dem jungen Th. Mann einerseits die Todesschönheit und anderseits die bellezza, die beide sich nicht zu vereinen vermochten. Aber die vor dem beglisterten Schridaman erscheinende Sita zeigt sich als eine Verkörperung der Göttin, die die Doppelheit von Leben und Tod (Geist) verschlingt, und als die Schönheit, die durch die bloße bellezza in den Geist eingeht. In dem Bild des mythischen, ursprünglichen Lebens der Göttin von Indien, d.h. der Sexualität und Zeugungskraft, oder Schakti, erfaßt Th. Mann das Urleben harmonisch wie bei Goethe, und er parodiert die indische Geschichte dadurch, daß er das Urleben mit dem germanischen Ethos vereint, das die Frauen und deren Schönheit heiligt, und gestaltet so ein humanistisches Werk voller Humor.

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Details 詳細情報について

  • CRID
    1390001205299309824
  • NII Article ID
    130003609451
  • DOI
    10.11282/dokubun1947.38.88
  • ISSN
    21870020
    03872831
  • Data Source
    • JaLC
    • CiNii Articles
  • Abstract License Flag
    Disallowed

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