「詩的リアリズム」の諸相

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タイトル別名
  • Aspekte des <sub>"</sub>Poetischen Realismus“
  • Otto Ludwigs Begriff des poetischen Realismus und der Aufstieg der Novelle in dieser Epoche
  • その文学概念と短編小説の隆盛

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説明

Mit "Realismus“, wenn er als historischer Begriff der deutschen Literaturgeschichte gebraucht wird, wird die Epoche zwischen Biedermeierzeit und Naturalismus bezeichnet, ungefähr von 1848 bis 1890. Aber in der Germanistik spricht man gewöhnlich nicht einfach von "Realismus“, sondern fügt fast immer ein genauer bestimmendes Attribut hinzu, wie "Bürgerlicher Realismus“ (Martini), "Poetischer Realismus“ (Preisendanz), "Literarischer Realismus“ (Brinkmann). Bis sich der Terminus "Bürgerlicher Realismus“ verbreitete, den Martini als standesspezifische Typologisierung des Bewußtseins der damaligen Schriftsteller für die Literatur in dieser Epoche gelten läßt, hatte sich der Begriff des "Poetischen Realismus“, der von dem Autor des Werkes "Zwischen Himmel und Erde“ stammt, in der Literaturgeschichte und Literaturwissenschaft einen festen Platz erobert. Im Gegensatz zu Martini hält Preisendanz die Bezeichnung "Poetischer Realismus“ jetzt noch für angebracht, und so läßt er sie auch als dichtungsgeschichtlichen Begriff in seinen Aufsätzen über den Realismus gelten. Nach seiner Auffassung bedeutet das, was Otto Ludwig unter diesem Begriff versteht, weniger das geschichtliche Phänomen der Literatur in dieser Epoche, als das immer zu intendierende Ideal allen künstlerischen Schaffens, das in der Spannung zwischen poetischer Einbildungskraft und realistischer Nachahmung der Natur erreicht werden kann. Aber auch als historischer Begriff für die Literatur und für die Gruppe der Schriftsteller in diesem Zeitabschnitt sollte dieser Terminus eben deshalb gültig sein, weil sich diese Aufgabe damals unter der Vorherrschaft des Positivismus von neuem als dringendes literarisches Problem stellte, als Problem nämlich, die Eigentümlichkeit der Dichtkunst vor der zunehmenden Verbindlichkeit des naturwissenschaftlichen Weltverständnisses zu bewahren. Für die Realismusforschung seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges in der BRD, die unter anderen von Brinkmann, Martini, Preisendanz und Ohl vertreten wird, ist es somit bezeichnend, daß es ihnen weder um das in der Dichtung dargestellte Zeitsymptom geht, noch um die darin ebenfalls ausgedrückte Welt- oder Lebenserfahrung, sondern vor allem um die formal-erzähltechnischen Gegebenheiten der Dichtkunst. Anders gesagt, es herrscht bei ihnen das Bewußtsein vor, daß in der bisherigen Germanistik der der Dichtung innewohnende ideologisch-soziale Aspekt immer nur zu Unrecht hervorgehoben wurde.<br>In einem mit "Poetischen Realismus“ betitelten Abschnitt einer Aufzeichnung von Otto Ludwig heißt es: "Dem Naturalismus ist es mehr um die Mannigfaltigkeit zu thun, dem Idealisten mehr um Einheit. Diese beiden Richtungen sind einseitig, der künstlerische Realismus vereinigt sie in einer künstlerischen Mitte.“ <br>Wenn man diese Worte in Zusammenhang mit der Schaffensabsicht wie auch mit dem Thema seines Werkes "Zwischen Himmel und Erde“ sieht, scheint mir, daß in dem, was Otto Ludwig mit diesem Begriff meint, nicht nur die Idee der Vereinigung von Subjektivität und Objektivität in der künstlerischen Mitte, sondern auch der Gedanke einer als höchste Moral des Bürgertums zu erstrebenden Mitte zwischen dem nicht in der Wirklichkeit begründeten Ideal und der nackten Wirklichkeit enthalten ist. So zeigt er in seinem oben genannten Werk die Extreme in zwei Menschen mit jeweils zu viel bzw. zu wenig Gewissen; wie er selbst sagt, liegt das absolute Ideal in der Mitte. Diese Mitte zwischen Idealität und Realität im moralischen Sinne ist nicht nur in seinem Werk,

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詳細情報 詳細情報について

  • CRID
    1390001205303350528
  • NII論文ID
    130003434202
  • DOI
    10.11282/dokubun1947.64.33
  • ISSN
    21870020
    03872831
  • データソース種別
    • JaLC
    • CiNii Articles
  • 抄録ライセンスフラグ
    使用不可

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