"<sub>""</sub>An die Nachgeborenen“について"

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  • Über <sub>"</sub>An die Nachgeborenen“
  • Zur Struktur der Lyrik Bertolt Brechts
  • ブレヒト詩の構造

抄録

Der Text besteht aus drei Teilen: Teil I behandelt die Gegenwart, Teil II die Vergangenheit und Teil III die Zukunft, was dem dialektischen Dreischritt entspricht.<br>Teil I hat die Finsternis der Zeit, in der der Dichter lebt, zum Thema: "Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!“ In der Tat muß er als Flüchtling zugeben, daß ihm nichts mehr übrigbleibt als zu überleben. Trotzdem scheint er immer noch Kämpfer für den Klassenkampf sein zu wollen. Hier wäre die Diskrepanz zwischen Wirklichkeit und Bewußtsein des Flüchtlings zu beobachten.<br>In Teil II werden die vergangenen Taten des Dichters im Rahmen der epischen Struktur, zu der vor allem der Refrain beiträgt, erzäahlt: "So verging meine Zeit/Die auf Erden mir gegeben war.“ Das Problem des Teils II wäre: "Die Sprache verriet mich dem Schlächter/Ich vermochte nur wenig. Aber die Herrschenden/Saßen ohne mich sicherer, das hoffte ich.“ In diesen Versen drücken sich Brechts Überzeugung, die literarische Tätigkeit könne zu einem Wechsel der bestehenden Machtverhältnisse in Deutschland beitragen, und zugleich seine Erschütterung über die eigene Auswanderung aus, wobei sich Zufriedenheit mit Resignation mischt. Der anonyme Gesprächspartner des Dichters, der in Teil I das zeitgenössische "man“ ist, wird schon in Teil II zum Nachgeborenen, was die Bitte um Nachsicht in Teil III vorbereitet. Dabei ist der Wechsel des Gesprächspartners mit dem des Erzählers in Teil III identisch.<br>Den elegischen und feierlichen Ton von Teil III, der das Thema des Gedichts darstellt, bestimmt die sich zweimal wiederholende Ansprache: "ihr“ und "Gedenkt“. Und der Wechsel von "ich“ zu "wir“ als Erzähler bedeutet den Willen des Dichters zur Verallgemeinerung seiner persönlichen Erlebnisse, da mit "wir“ die auf alle wirkenden Kräfte gemeint sind. Problematischer ist es wohl, daß eine Welt, wo "der Mensch dem Menschen ein Helfer ist“, als selbstverständlich vorausgesetzt wird. Dabei könnte man wohl von Brechts Optimismus sprechen.<br>"An die Nachgeborenen“ ist nach dem dialektischen Muster von These, Antithese und Synthese gestaltet und unter diesem Aufbau kommen noch Wörter, Zeilen und Strophen an manchen Stellen antithetisch bzw. synthetisch zum Ausdruck. Das ließe sich wohl als mehrschichtig zusammengesetzte dialektische Struktur bezeichnen. Andererseits müßte man zugleich Geißler recht geben, wenn er sagt: "Zwar hebt sich die Problematik von Gegenwart und Vergangenheit dialektisch in der Zukunft auf, aber die Auflösung der thematischen Grundspannung wird gerade durch Teil III in die Zukunft verwiesen, erscheint also nicht realisiert, sondern nur als Möglichkeit und Hoffnung“ (Geißler, a.a.o., S. 110).<br>Mit anderen Worten kann Teil II gegen Teil I nicht antithetisch genug sein, well das Hauptgewicht in Teil II nicht auf dem gegenwärtigen Kampf, sondern auf dem vergangenen liegt. Der Dichter hat keine Gegenwart, deshalb wendet er sich an die Nachwelt in dem Selbstbewußtsein, ein antifaschistischer Käampfer gewesen und es jetzt noch zu sein. Wenn es so weit ist, könnte die Dialektik, die aus einer selbstzufriedenen und in sich geschlossenen Struktur besteht, auch der Selbsttäuschung Platz machen. Der Grund dafür scheint in der Diskrepanz zwischen Wirklichkeit und Bewußtsein des Dichters zu liegen. Das erkennt man, wenn man "An die Nachgeborenen“ mit dem 1938 entstandenen Gedicht "Frühling 1938“ vergleicht, das eines der besten Beispiele der späteren Brechtschen Poesie ist.

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詳細情報 詳細情報について

  • CRID
    1390001205303384704
  • NII論文ID
    130003609823
  • DOI
    10.11282/dokubun1947.66.87
  • ISSN
    21870020
    03872831
  • データソース種別
    • JaLC
    • CiNii Articles
  • 抄録ライセンスフラグ
    使用不可

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