オントゼミオロギー探索の臨界点としてのニューメディア考

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  • Die Suche nach den Grenzen und den neuen Medien der Ontosemiologie bei Jochen Hörisch
  • オントゼミオロギー タンサク ノ リンカイテン トシテノ ニュー メディア コ
  • ヨヘン•ヘーリッシュの反=解釈学の展望

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抄録

Die Schriften von Jochen Hörisch kreisen thematisch um zwei Pole: um den der Ontosemiologie, der erfüllten Identität von Sein und Sinn, und um den der Kritik der Hermeneutik. Das erste semiontologische Thema wird aufgegriffen in einer Reihe von Schriften, die sich vom, Vorwort‘ (1979) zu Jacques Derridas "Die Stimme und das Phänomen“ über "Gott, Geld und Glück“ (1983) bis zu "Brot und Wein“ (1992) entwickeln. Das zweite Thema, die Hermeneutik-Kritik, wird in einer Reihe von Schriften, die unter den Titeln "Die Wut des Verstehens“ (1988) und "Die andere Goethezeit“ (1992) erschienen, behandelt.<br>In "Brot und Wein“ wird eine Archäologie des Abendmahls entwickelt, der ein Topos war, der über außergewöhnlich lange Zeiten hinweg im Zentrum okzidental-christlicher Weltbilder stand, er versprach, daß das Sein sinnvoll und daß der Sinn existent seien. Hörisch verfolgt die Spuren der wirkungsreichen Geschichte dieses Topos bis zu seiner Zerstörung.<br>Nachdem dieser Topos um seine Macht als ein "überragendes kultisches Paradigma einer Verdichtung von Sein und Sinn“ gekommen war, konnten Kant und Fichte das Selbstbewußtsein als diejenige Instanz, in der Sein und Sinn synthetisiert und schematisiert sind bzw. werden, erfassen. Sie vermochten noch nicht, im Medium des Geldes das neue funktionale Zentrum der Korrelation von Sein und Sinn zu erkennen. Hörisch zufolge fand die Umstellung von der tradierten, aufs Abendmahl zentrierten realistischen Ontosemiologie auf das funktionale Zentralmedium Geld in der Neuzeit statt. Er macht in diesem Zusammenhang auf latente Möglichkeiten der Novalis‘schen Tete aufinerksam, die vorschlugen, die Fichte, sche "Wissenschaftslehre“ als "Vexierbild einer Geldtheorie“ zu lesen.<br>Aber gerade in den Bereichen, die die neuen Medien eröffnen, wird das Geld als das ontosemiologische Leitmedium der Neuzeit, das über seine wirtschaftsspezifischen Aufgaben hinaus alte religiöse Problembestände effektiv mitbetreute, langsam in seine Endphase treten. So wie das funktionale Medium Geld das substantialistische Medium, Brot und Wein‘ austrocknete, so haben heute schon, Hörisch zufolge, die simulativen Medien eine Suprematie über das Geld inne. Das heißt, daß sich zur Zeit "eine neue Formation der Ontosemiologie durchsetzt“: und zwar jene mediale Formation, die eine Wechselbeziehung von Sein und Sinn lediglich simuliert.<br>In dieser neuen Formation beschließt sich "das ontosemiologische Projekt der Suche nach Deckungsverhältnissen von Sein und Sinn überhaupt“. Und das Medium ihrer Begegnung ist, wie es McLuhan gezeigt hat, eben das Medium, das die Botschaft ist. Das führt dazu, daß Sinn heute nur durch Sinn, und Sein nur mehr durch Sein gedeckt sind, und daß mit den neuen Medien "das Ende der Vorstellung von Sein und Sinn“ beginnt. Soweit führt Hörisch die Diagnose der Wandlungsprozesse der Ontosemiologie.<br>Auf der anderen Seite macht Hörisch darauf aufmerksam, daß die Gegen-Wissenschaften, die um 1900 entstanden sind, nämlich Psychoanalyse, Ethnologie und Systemlinguistik, nicht aufhören, den Menschen kaputt zu machen, "der in den Humanwissenschaften seine Positivität bildet und erneut bildet“ (Foucault).<br>Solche gegen-wissenschaftlichen Analysen zeigten sich z.B. in den Arbeiten von Freud und Morelli, die jenen Menschen/Geist zerstören, der Pate stand für eine traditionelle Hermeneutik, die sich aufs Richtig-Verstenen und auf einen richtigen Sinn konzentrierte.

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