Richard Beer-Hofmann als Dramatiker : Uber den "Graf von Charolais"

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  • 劇作家としてのリヒャルト・ベーア=ホフマン : 『シャロレ伯爵』をめぐって

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Das funfaktige Drama "Der Graf von Charolais", das im Dezember 1904 in Berlin von Max Reinhardt uraufgefuhrt wurde, gehort zu den erfolgreichsten Werken Beer-Hofmanns. Dafur erhielt er 1905 zusammen mit Carl und Gerhart Hauptmann den Volksschillerpreis. AnlaBlich der Erstauffuhrung in Osterrich (am Burgtheater) bestimmte Robert Musil sein "Geheimnis des Reizes, das sich mit den Jahreri vertiefte" als den "Hang zur Tiefe wie zur Naivitat", die sich in der "Freude an dem schonen Kosttim einer alten Handlung" offenbare. Von der wundervollen, mystischen Symbiose, in der alles Seelische lebt, suche ich […] ein wenig in das Drama hinuber zu retten, das heute - wie nie vorher -in Sterbe- und Geburtswehen sich windet. Denn: vorbereitet durch das Primat der Technik uber unser ausseres Leben, ist unser Gefuhl von Zeit und Raum in noch schmerzender Wandlung begriffen." (GW 878) Sein Leben lang lebte dieser Gedanke als das Prinzip seiner Dramaturgie fort. In diesem Drama geht es um Tod und Verganglichkeit, um die Einsamkeit und die Traumhaftigkeit des Lebens in der Spannung von Zufall und Notwendigkeit. Dazu ist das Werk mit der Erkenntnis der gottlichen Gerechtigkeit und der Weltauffassung der Juden abgeschlossen. Danach beschaftigte Beer-Hofmann sich fast ausschliesslich mit dem biblischen Dramenzyklus, an dem er bereits in der Endphase des "Tods Georgs" arbeitete. Also bildet dieses Drama eine Art Verbindungssstuck zu den Bibeldramen, sofern es sich als Probe auf Gottes Gerechtigkeit lesen lasst. Im biblischen Dramenzyklus bildet sich das Initiationsgeschehen des Judentums als Dialektik von gottlicher Gerechtigkeit und individueller Selbstverantwortung ab. Bei der Untersuchung dieses Dramas unter Berucksichtigung des Gesamtwerks von Beer-Hofmann wird es klar, dass "Der Graf von Charolais" ein kunstlerischer Ausdruck der qualvollen Bemuhung des Dichters ist, der seine Konzaption von Gott und Weltordnung mit dem Leiden, der Hasslichkeit und der Ungerechtigkeit dieser Welt zu versohnen versucht. Seine Entwicklung vom "Tod Georgs" uber den "Graf von Charolais" zur "Histoire von Konig David" beweist, dass Beer-Hofmann sein ganzes Leben lang keine Muhe scheute, sein Ziel erreichen.

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  • CRID
    1390001205820147584
  • NII Article ID
    110001229797
  • DOI
    10.20553/austriabungaku.11.0_9
  • ISSN
    21897514
    09123539
  • Text Lang
    ja
  • Data Source
    • JaLC
    • CiNii Articles
  • Abstract License Flag
    Disallowed

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