エルフリーデ・イェリネク『快楽』の「自然」をめぐる重層的言語の破壊力

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  • Die mehrschichtige Struktur des Begriffes 'Natur' und die destruktiven Krafte der Sprache im Roman "LUST" von Elfriede Jelinek

抄録

Die verwegene Schreibweise Elfriede Jelineks in ihrem Roman "LUST" aus dem Jahr 1989 dient nicht der Lust der Leser / innen als Voyeuren / Voyeurinnen, sondern wird verwendet, um die nicht direkt bemerkbaren Machtverhaltnisse zwischen Mann und Frau, zwischen den Menschen und der Natur zu entlarven. Der zur Mehrschichtigkeit neigende Stil Jelineks beruht zum einen auf der Methode der Intertextualitat und zum anderen auf der der Bedeutungszusammenhange. Der siebzehnjahrigen Karriere der Autorin als Kommunistin entsprechend, ist ihr Stil von marxistischer Denkweise gepragt. Ich habe mich auf das Schlusselwort 'Natur' konzentriert und untersucht, inwieweit Jelinek ihre Kritik am herrschenden gesellschaftlichen Diskurs durch ihre artifizielle Sprache potenzieren kann. Es ist spurbar, dass Jelinek vorwiegend Passagen aus Ernst Blochs "Das Prinzip Hoffnung" und Gedichte von Friedrich Holderlin zum Gegenstand ihrer intertextuellen Methode macht. Indem sie die Texte Blochs imitiert und destruiert, bringt sie ans Licht, wie der Papierfabrikdirektor seine Frau Gerti als Privateigentum behandelt und so zum Prozess ihrer entfremdung beitragt. Der "kat. osterr. Staat" gibt ihm dafur die notige Legitimation. Zugleich wird die Misshandlung der 'Natur als Wohn- und Arbeitsort der Menschen', d.h. die ambivalente Beziehung von Arbeit, Wirtschaft und Technik zur Natur, problematisiert. Das geschieht mittels des D irektors und seiner Papierfabrik, in der Baume zu Papier verarbeitet werden und so der Wald zerstort wird. Holderlins Gedicht "Die Abendphantassie" wird in den Texten Jelineks verschiedentlich destruiert, ihre Figuren werden zu Akteuren / Aktricen in einer Travestie. Die Figuren in "LUST" werden depersonalisiert und haben Warencharakter; die Dinge werden personifiziert. Der Roman reflektiert die Auffassung der Autorin, dass die Menschen in der gegenwartigen Gesellschaft, unter den Bedingungen des modernen Kapitalismus nicht mehr als Subjekte existieren konnen. Die These Blochs, dass "die Menschen keine Ware sind", wird bei Jelinek zur Anti-These, derzufolge "die Menschen Ware sind". Wenn es um 'korperliche Arbeit' mit ihrem Mann geht, wird Gerti von Jelinek stets mit Begriffen aus der Natur wie Gebirge, Furche, Tal etc. und auch mit Begriffen aus dem Bereich des Hausbaus beschrieben. Jelinek benutzt also diese Indifferenz zwischen Menschen und Dingen fur eine Analogie: Die Heldin Gerti, das ist 'Natur als Wohn- und Arberitsort'. Der destruktive Charakter wird bei Jelinek zur positiven Kraft. Er hat die Funktion eines Appells an die unterdruckten Frauen, die armen Arbeiter / innen und die entfremdete Natur.

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  • CRID
    1390001205820212992
  • NII論文ID
    110001230815
  • DOI
    10.20553/austriabungaku.12.0_28
  • ISSN
    21897514
    09123539
  • 本文言語コード
    ja
  • データソース種別
    • JaLC
    • CiNii Articles
  • 抄録ライセンスフラグ
    使用不可

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