カフカの『審判』における二重の<Spiel>をめぐる考察

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タイトル別名
  • Uber die doppelte Bedeutung des Wortes "Spiel" in Kafkas "Process"
  • カフカの『審判』における二重の〈Spiel〉をめぐる考察
  • カフカ ノ シンパン ニ オケル ニジュウ ノ Spiel オ メグル コウサツ

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抄録

In der Verhaftungsszene von Franz Kafkas "Process" halt die Hauptfigur Josef K. die Verhaftung fur einen Spass, weil er keine Ahnung hat, warum er eigentlich verhaftet werden soll, und es ihm moglich scheint, dass ihm seine Bankkollegen zu seinem Geburtstag solch einen kleinen Streich spielen. K. benutzt das Wort "Spass", das hier nur einen Scherz oder Streich bedeutet. Normalerweise soll man uber einen Spass nur uberrascht sein oder einfach lachen, denn ein Spass ist ein einseitiges Spiel. Wenn K. uber seine Verhaftung wie uber einen Spass lachen wurde, konnte seine Verhaftung tatsachlich ein Spass bleiben. Danach aber betrachtet er sie als eine Komodie, in der er mitzuspielen beschlieBt. Das Wort "Komodie" bedeutet, dass K. seine Verhaftung als ein Schauspiel ansieht, in dem die Personen als Schauspieler fungieren und in dem er die Rolle des Angeklagten ubernehmen will. Dann gerat er in der Welt des Gerichts und muss in dieser Welt als Schauspieler handeln. In der Szene, in der ihm vom Aufseher seine Verhaftung mitgeteilt wird, heisst es: "Er spielte mit ihnen." Das Wort "spielen" hat eine vielfaltige Bedeutung. In diesem Fall gibt es zwei Moglichkeiten: das Spiel als Schauspiel, in dem man als Schauspieler mitmacht, oder das Spiel als Spass wie bei einem Kinderspiel. Beide Bedeutungen sind eng verwandt, aber es gibt einen grossen Unterschied. Im Spiel als Schauspiel muss man bestimmte Handlungen gemass dem Textbuch ausfuhren, aber in einem freien Spiel kann man nach seinem eigenen Willen handeln. K. will nicht als Schauspieler eine bestimmte Rolle ausfuhren, sondern als freier Mensch im Schauspiel spielen, obwohl er weiB, dass es sich um ein Schauspiel handelt. Deshalb entstehen Misshelligkeiten zwischen ihm und dem Gericht, und K. hat oft das Gefuhl, dass ihn jemand beobachtet. Im "Process" gibt es viele Figuren, die wie Zuschauer auf der Buhne das Geschehen und die Handlungen von K. beobachten. K. sind sie lastig, weil er frei fur sich selbst spielen will und keine Zuschauer braucht, denn im Gegensatz zum Schauspiel existiert das freie Spiel nur fur die Teilnehmer. Weil alles nur Schauspiel ist, gibt es in der Welt des Gerichts keine Wahrheit, deshalb ist das Gericht auch nicht in der Lage, uber K.s Schuld ein Urteil zu fallen. Also sind die zwei Manner, die am Ende zu K. kommen, um ihn hinzurichten, keine richtigen Henker, sondern, wie K. bemerkt, ebenfalls nur Theaterschauspieler. Ihnen wurde fur die unerwartete Hinrichtung nur eilig diese Rolle ubertragen. Im Kapitel "Ende" gehorcht K. den zwei Mannern ohne Widerstand, und es scheint, dass er seine Hinrichtung nunmehr akzeptiert. Dieser Zustand K.s bedeutet, dass er alles versucht hat, seine Unschuld zu beweisen. Als Grund dafur, dass Kafka die Welt im "Process" wie eine Welt auf der Buhne eingerichtet hat, kommt vor allem der Einfluss des Theaters in Frage, besonders des jiddischen Theaters, an dem Kafka grosses Interesse hatte. Auch ist die Vorstellung von der Welt als Schauspiel geeignet, die eigentumliche Welt im "Process" auszudrucken. Das Gericht im "Process" hat keine klare Autoritat, und die Stellvertreter der Organisation sind untergeordnete Personen, die keine umfassende Kenntnis des Gerichts und seiner Gesetze haben. So wie Mark Anderson die Welten Kafkas mit dem Wort "Verkehr" erklart, besteht die Welt des Gerichts nur aus oberflachlichem Verkehr. Sie hat ihren Grund und ihr Wesen verloren wie die Welt auf der Buhne, in der die Figuren kein Interesse haben, Grund und Wesen aufzufinden-mit Ausnahme Josef K.s. Die Eigenart dieser Romanwelt spiegelt die Weltanschauung ihres Schopfers.

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