Eine Rolle des religiosen Gefuhls bei der Entstehung der gegenstandslosen Malerei

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Other Title
  • 非対象絵画成立期における宗教的感情の役割
  • ヒタイショウ カイガ セイリツキ ニ オケル シュウキョウテキ カンジョウ ノ ヤクワリ

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Abstract

Kandinsky malte in der Zeit, in der er den ersten Schritt zum "neuen Bilde" tat, besonders von 1910 bis 1913 neben den immer gegenstandsloser werdenden Bildern auch viele gegenstandliche Bilder mit religiosen Themen. Dies trifft wieder gerade seine Meisterwerke, namlich die sieben "Kompostionen", die Kandinsky vor dem Ersten Weltkrieg malte. Behandelt er doch in ihnen Sintfflut, Auferstehung und Jungstes Gericht z. B. als ihre Themen. Hier handelt es sich um Ansatze dazu, die ewige "reinste Tragik" auszudrucken, die in der allgemeinen Grundlage der Menschheit verborgen existiert. Im Zeitraum von den Marokkokriesen bis zum Ersten Weltkrieg hatte die kritische Katastrophen-Atmosphare seit dem Ende des letzten Jahrhundert ihren Gipfel erreicht. Es ist also verstandlich, wenn Kandinsky in dieser ungewohlich gespannten Zeit vermittels apokalyptischer Vorstellungen seinen Seelenzustand Ausdruck zu geben suchte, stark beeinflusst auch von der Anthroposophie Rudolf Steiners. Und der Prozess, in welchem die jene Themen andeutenden hierographischen Zeichen in seinen Kompositionen verschwinden, bedeutete bei Kandinsky zugleich die Entwicklungsstufen der Abastraktion, die eine "absolute Malerei" zur Folge hatte. Der Vorstoss ins Absolute beruhrte ganz naturlich die Sphare des Glaubens.

Journal

  • Aesthetics

    Aesthetics 16 (3), 30-32, 1965

    The Japanese Society for Aesthetics

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