Kurt Tucholskys Kritik am Konzept der „Kultur” im Kontext der Auseinandersetzung zwischen deutschen und französischen Intellektuellen

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  • クルト・トゥホルスキーの「文化」批判
  • クルト・トゥホルスキーの「文化」批判--独仏知識人の論争と交流の狭間で
  • クルト トゥホルスキー ノ ブンカ ヒハン ドクフツ チシキジン ノ ロンソウ ト コウリュウ ノ ハザマ デ
  • ―独仏知識人の論争と交流の狭間で―

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<p> Aufgrund der „Verspätung“ Deutschlands bei der Bildung einer nationalstaatlichen Einheit und der Modernisierung politischer Institutionen spielte eine ganze Reihe deutscher Intellektueller die angebliche Einzigartigkeit der deutschen „Kultur“ gegen die westliche „Zivilisation“ aus. Während des Ersten Weltkriegs versuchten viele von ihnen, Deutschlands Haltung mit der Behauptung zu rechtfertigen, dass die deutsche „Kultur“ der westlichen „Zivilisation“ überlegen sei. Außerdem habe der deutsche Militarismus eine enge Beziehung zur deutschen „Kultur“. Die französischen Intellektuellen interpretierten dagegen die Rede von der deutschen „Kultur“ als eine Art Ersatz für die fehlende deutsche Traditionsbildung und einen Mangel an „Zivilisation“.</p><p> Der vorliegende Aufsatz erörtert die Auseinandersetzung des Schriftstellers und Kritikers Kurt Tucholsky (1890-1935) mit dem Konzept der „Kultur“ während des Ersten Weltkriegs und danach. Tucholsky polemisierte in der Weimarer Zeit gegen die deutsche Obrigkeitshörigkeit und verhehlte keineswegs seine Vorliebe für Frankreich. Während des Ersten Weltkriegs vertrat er wie zahlreiche französische Intellektuelle die Ansicht, die deutsche „Kultur“ sei mit dem deutschen Militarismus verknüpft, der sich einem Mangel an Geist verdanke. Aber er kritisierte die deutsche Kriegsführung nicht so einseitig wie die Franzosen. Erst nach 1914 beurteilte er die französische Apologie der „Zivilisation“ als Kriegsideologie und nahm gegen unfaire französische Vorwürfe gegenüber den Deutschen entschieden Stellung.</p><p> Er griff alle politischen Positionen schonungslos an und kritisierte in der Hoffnung, Deutschland vor dem Militarismus zu retten, die deutschen Intellektuellen, die das Klischee einer deutschen „Kultur“ verbreiteten. Vor diesem Hintergrund profilierte sich Tucholsky als konsequenter Pazifist.</p>

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