「我々はどこへ漂いゆくのか」Wohin treiben wir? : ジークフリート・ビングとユーリウス・マイアー=グレーフェ
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- 野村 優子
- 愛媛大学
書誌事項
- タイトル別名
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- „Wohin treiben wir?“: Siegfried Bing und Julius Meier-Graefe
- 「 ワレワレ ワ ドコ エ タダヨイユク ノ カ 」 Wohin treiben wir? : ジークフリート ・ ビング ト ユーリウス ・ マイアー=グレーフェ
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説明
Der Händler für japanische Kunst Siegfried Bing (1838-1905), der in Paris den Kunststil ‚Art Nouveau‘ popularisierte, und der Kunstkritiker Julius Meier-Graefe (1867-1935), der für die Modernisierung der deutschen Kunst appellierte, veröffentlichten beide unabhängig voneinander einen Artikel mit demselben Titel „Wohin treiben wir?“. Während Bing in seinem 1897 publizierten Beitrag dem Kunsthandwerk, bzw. der angewandten Kunst eine positive Zukunft voraussagt, durchzieht Meier-Graefes Artikel von 1913 bezüglich der reinen Kunst ein durchweg pessimistischer Ton. Warum wählte Meier-Graefe 16 Jahre nach Bings Veröffentlichung und 8 Jahre nach seinem Tod den gleichen Titel, obwohl sowohl Inhalt und Aussage der beiden Texte verschieden waren? Diese Frage wird vor allem dann wichtig, wenn man die beiden Beiträge vor dem Hintergrund des Japonismus und der modernen kunstgewerblichen Entwicklung in Deutschland betrachtet. Beide Autoren setzten sich gemeinsam für die Förderung und Popularisierung der japanischen Kunst und ihrer Rezeption ein, die in den 1890er Jahren in Deutschland ihre Blüte erlebten. Für Deutschland, wo später als in anderen Ländern und hauptsächlich über Frankreich der Japonismus einsetzte, war Bing eine wichtige Schlüsselfigur, weil er durch die Veröffentlichungen der Zeitschrift Le Japon Artistique und ihrer deutschen Version Japanischer Formenschatz Deutschland mit Frankreichs Japanbegeisterung verband. Genauso spielte Meier-Graefe als Bings Mitarbeiter eine wichtige Rolle dabei, das Interesse der deutschen Öffentlichkeit für den Stil Art Nouveau zu wecken. Bislang gibt es keine Studien, die ihre beiden Artikel aufeinander beziehen und aus diesem Grund zielt dieser Beitrag darauf ab, durch den Vergleich der Artikel die gegenseitigen Auswirkungen auf ihre Ansichten bezüglich der Kunstentwicklung zu erhellen. Nachdem Meier-Graefe den Redakteur der Zeitschrift Pan abgesetzt hatte, zog er 1895 von Berlin nach Paris, wo er mit Bing Freundschaft schloss. Im ersten Abschnitt wird sich auch mit der Beziehung von Bing und Meier-Graefe zu dem belgischen Architekten Henry van de Velde (1863- 1957) auseinandergesetzt, der die Innenausstattung von Bings Geschäft Art Nouveau vorgenommen hatte. Aufgrund des gemeinsamen Ziels, sich über die Situation des gegenwärtigen Kunstgewerbes zu informieren, hatten Bing und Meier-Graefe bei jeweils verschiedenen Gelegenheit van de Velde in Brüssel kennengelernt und danach die Zusammenarbeit aufgenommen. Während Meier-Graefe nach dem Umzug nach Paris Bing bei seinem Geschäft half, schrieb er einen langen Artikel „Dekorative Kunst“, in dem er über die kontemporären kunsthandwerklichen Entwicklungen in Deutschland, Frankreich, Belgien und Amerika berichtete. Seiner Meinung nach hatte die Bewegung in Brüssel die besten Aussichten, wo eine kleine Gruppe von Künstlerkreisen mit einem gemeinsamen Ziel zusammenarbeiteten, aber sie war noch so jung, dass er über ihre Zukunftsaussichten nichts aussagen konnte. Im letzten Teil schreibt Meier-Graefe den Satz: „Es frägt sich, wohin wir treiben. […] Wohin die Bewegung schließlich führen wird, ob daraus ein neuer Stil wird, ein starkes Kunstgewerbe – ob Europa wirklich die Kraft hat, noch einmal jung zu werden – man weiß nicht.“ Auf diese Frage antwortet Bings Artikel „Wohin treiben wir?“ von 1897 in der ersten Ausgabe der Zeitschrift Dekorative Kunst, deren Redakteur derzeit Meier-Graefe war. In diesem behauptet Bing, dass man sich die Fehler der Kunstkritik in der Vergangenheit vor Augen führen sollte, um in Zukunft sensibler für neue Strömungen zu sein. Bing vergleicht dabei das Fehlurteil des Kunstkritikers John Ruskin (1819-1900) über die Präraffaeliten mit der Rezeption der japanischen Kunst. Bings Auffassung nach ist zwar die Auflösung der Grenze zwischen der reinen Kunst und der angewandten Kunst ebenso wichtig, wie dass man sich die Unterschiede der beiden Kunstformen bewusst macht. Im Meier-Graefes Artikel von 1913 geht es um die gegenwärtige Mal
収録刊行物
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- 九州ドイツ文学
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九州ドイツ文学 36 31-52, 2022-10-31
九州大学独文学会
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詳細情報 詳細情報について
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- CRID
- 1390019822483743872
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- NII書誌ID
- AN1009232X
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- DOI
- 10.15017/7232055
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- HANDLE
- 2324/7232055
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- NDL書誌ID
- 032605614
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- ISSN
- 09145842
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- 本文言語コード
- ja
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- データソース種別
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- JaLC
- IRDB
- NDLサーチ
- KAKEN
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- 抄録ライセンスフラグ
- 使用可