Niklas Luhmanns Begriff der funktional differenzierten Gesellschaft in einem ideengeschichtlichen Kontext

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  • 機能分化社会と全面国家
  • キノウ ブンカ シャカイ ト ゼンメン コッカ ニクラス ルーマン ニ オケル キノウ ブンカ シャカイ ノ ゲンゾウ
  • ニクラス・ルーマンにおける機能分化社会の原像

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Abstract

Im folgenden Essay soll die Ordnungsvorstellung der funktional differenzierten Gesellschaft, welche Niklas Luhmann erstmals in seinem Buch „Grundrechte als Institution“ (1965) entwarf, sowohl synchronisch als auch diachronisch analysiert werden. Die synchronische Untersuchung ergibt, dass Luhmann sich mit der zeitgenössischen Aufgabe beschäftigte, den deutschen Staatsbegriff anhand von Begriffen wie Öffentlichkeit oder öffentlicher Ordnung zu kritisieren. An Stelle des Begriffs des Dualismus von Staat und Gesellschaft, der den deutschen Staatsbegriff prägte, führte Luhmann den Begriff der funktionalen Differenzierung ein, um die im. 19. Jahrhundert entstandene Gesellschaftsstruktur umzudeuten. Aus diachronischer Perspektive soll die funktional differenzierte Gesellschaft mit Carl Schmitts Begriff des totalen Staates verglichen werden. Nach Luhmanns Verständnis kann es keine Kommunikationsfreiheit geben, wenn der totale Staat durch eine gesamtgesellschaftliche Politisierung, die Schmitt als „Selbstorganisation der Gesellschaft“ bezeichnet, entsteht. Aufgrund der Kritik an dieser Schmitt'schen Fassung der Sozialordnung hat Luhmann die Institutionen, welche der Erhaltung der gesellschaftlichen Differenzierung dienen, darzustellen versucht. In dem Maße, als es sich dabei um die Begrenzung des Politischen handelt, ist diese frühe Luhmannsche Theorie der funktional differenzierten Gesellschaft eine liberale Reinterpretation des bürgerlichen Liberalismus im. 19. Jahrhundert.

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