ホーフマンスタールとバロック

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  • Hofmannsthal und Barock
  • ホーフマンスタール ト バロック

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抄録

Karl Vossler sagt in seinem “Spanischen Brief”, den er an Hofmannsthal schreibt, dieser schätze die Literatur des Barock vor der des Mittelalters.<br>Welche Literatur des Barock schätzt denn Hofmannsthal und welchen Einfluß übt sie auf seine Werke aus?<br>Während die Barock-Tradition bis zur zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im übrigen Europa verschwunden war, blieb sie nur in Wien als Wiener Volksstücke tief in das 19. Jahrhundert hinein am Leben. Diese Tradition ist weiter in Anzengruber, Kralik, Billinger, Mell, Henz und vor allem in Hofmannsthal auf einer höheren Ebene überliefert; man kann z. B. in seinem Libretto “Frau ohne Schatten” ganz deutlich den Zweiwelten-Charakter beobachten, der für das Wiener Volksstück bezeichnend ist und zugleich dessen Überlieferung von dem Barock beweist.<br>E. R. Curtius entdeckt vor der neuen, kulturellen Herrschaft von Frankreich die ältere, von der Achse Wien-Madrid beeinflußte und sieht Hofmannsthal in dem Zusammenhang dieser Achse. Tatsächlich zeigt Hofmannsthal für Calderon ein lebenslanges Interesse, wie sich Grillparzer, sein Vorgänger, fleißig mit der spanischen Literatur, besonders mit Lope de Vega beschäftigt hat.<br>In Hofmannsthals Werken nehmen die Bearbeitungen einen breiten Raum, aber die Stoffe davon erstrecken sich sehr weit, sind also nicht nur auf die Barockliteratur beschränkt. Was die Vorlagen des Barock angeht, so hat er vorwiegend Calderon und Molière bearbeitet. Von “La vida es sueño”, “Bourgeois-Gentilhomme”, “Les fâcheux” sind seine Meisterwerke, “Der Turm”, “Ariadne auf Naxos”, “Der Schwierige” entstanden.<br>Bei der Bearbeitung kommt es auf die Beziehung zwischen dem Eigenen der Vorlage und dem des Bearbeiters an. In Hofmannsthals Aufzeichnung “Ad me ipsum” kann man dafür aufschlßreiche Hinweise finden. Für ihn heißt Bearbeitung nicht bloß die Übersetzung, denn er brauchte etwa 20 Jahre, um durch den niemals ‘veralternden Stoff Calderons’ sein eigenes Problem (Praeexistenz, Welt, Existenz) in “Turm” darzustellen.<br>Wie sein Vaterland Österreich vereinigt auch Hofmannsthal die in sein Eigenes hineinkommenden, nicht nur barocken, sondern mannigfachen Stoffe zu neuen Einheiten. Solche Weise von ihm, sozusagen concordia discors, sollte man ‘barock’ nennen.

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