Horváth の社会批判

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  • Sozialkritik bei Ödön von Horváth
  • Horvath ノ シャカイ ヒハン

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抄録

Horváth als "Kritiker seiner Zeit“ zählt mit seinen erfolgreichen Schlüsselbegriffen wie "Demaskierung des Bewußtseins“ oder "Bildungsjargon“ bereits zu den modernen Klassikern. Horváth selbst verstand sich in erster Linie als "dramatischer Chronist“ seiner Zeit, dessen Aufgabe darin besteht, "die Welt, wie sie leider halt so ist“, darzustellen, indem "historisch-soziologische Skizzen“ literarisch verarbeitet werden. Seine Auffassung der "Welt“, die in dem Zusammenhang gleichzusetzen ist mit der historisch bedingten, soziologisch zu analysierenden, konkreten "Gesellschaft“, wird in diesem Aufsatz in drei Problemkreisen behandelt: 1) Welche konkrete Gesellschaft, welche Gesellschaftsschicht-historisch und auch politisch-geographisch-zur Kritik gestellt wird, und wie die Festlegung der Gegenstände für die Kritik erfolgt, einschließlich des Legitimationsproblems, inwieweit Horváth als österreichischer Autor zu behandeln ist; 2) von welcher Perspektive her Horvath sie erfaßt, und welche soziale Kategorie in Betracht gezogen wird; 3) wie sie literarisch (dramatisch) verarbeitet wird.<br>Horváths Herkunft deutet klar auf seine Zugehörigkeit zur alten Monarchie hin, der er aber für seine literatische Tätigkeit keine Bedeutung zumißt. Signifikanter hingegen ist seine eigene Aussage, er sei stolz auf seine Heimatlosigkeit, er bekenne sich zum deutschen "Kulturkreis“, was im historisch-sozialen Kontext der 20er Jahre durchaus als eine herausfordernde Position anzusehen ist. In diesem Sinne zielt er darauf ab, daß seine "Sozialkritik“ auf in diesem Kulturkreis gemeinsame, kulturell-soziologische Voraussetzungen bezogen wird. In "Flucht vor der Stille“ spricht Horváth vom vor allem in Großstädten vorherrschenden "sozialen Bewußtsein“, das das heutige Kleinbürgertum kennzeichne. Diese stark auf die Bewußtseinslage bezogene Sozialkategorie "Kleinbürger“ stellt neben weiteren zwei Kategorien "Spießer“ und "Mittelstand“, mit Meinrad Pichler gesprochen, das Bindeglied zwischen seinem Gesellschaftsbild und seinem Schaffen dar. Die Dominanz der Menschen dieser Kategorien-nach Horváth "90 Prozent aller Europäer“ -kennzeichnet diesen "Kulturkreis“. Sie seien durch eine gemeinsame Ideologie verbunden: anfällig für emotions-beladene, nicht realitätsgemäße, in Phrasen dargebotene und eben deshalb leicht akzeptable Schlagworte, weil sie ständig von der Gefahr bedroht seien, ins Proletariat zurückzusinken. Nicht nur von rechts wiederholt verbreitete Propaganda, sondern vielmehr im Alltagsleben ständig eindringendes, von der Bewußtseins- und Kulturindustrie manipuliertes Denken führt zu einem "falschen“, ausgeliehenen, von außen her inhaltsbestimmten Bewußtsein, das letzten Endes den Nährboden für Faschismus vorbereitete.<br>Es ist deshalb nicht verwunderlich, daß in seinem Werk Szenen aus dem Unterhaltungssektor (z.B. in "Kasimir und Karoline“, "Sladek“ oder "Ein Kind in unserer Zeit“) oder die Massenmedien selbst (etwa Radio, Zeitung in "Jugend ohne Gott“) immer wieder vorkommen. Durch diese Manipulation des Bewußtseins entsteht nicht Erkenntnis, sondern Anpassung: Hier in diesem Zusammenhang sollen die Schlüsselbegriffe "Demaskierung des Bewußtseins“ und "Bildungsjargon“, die leicht variiert fast in jedem seiner Werke festzustellen sind, verstanden werden.

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