モーリツの『アントーン•ライザー』における芸術家問題

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  • Das Künstlerproblem in K. Ph. Moritz' <sub>"</sub>Anton Reiser“

抄録

Da Moritz einen mißlungenen Künstler, sein vergangenes Selbst, zum Helden nimmt, verfolgt er im Roman desto gründlicher das Künstler-problem: Was sind die Voraussetzungen zum Künstlersein? Er sucht die Ursache seines Scheiterns in seinem falschen Kunsttrieb, der "bloß die Neigung ohne den Beruf voraussetzt“, während der echte Kunsttrieb dem wahren Kunstgenie innewohnt, das "auch das Äußerste erduldet, und alles opfert, um nur seinen Endzweck zu erreichen“.<br>Statt Reisers Trieb zur Schauspielkunst näher zu erörtern, betrachte ich den Ursprung des Kunsttriebs in dem Kunstgenie A. W. Iffland, das auch im Roman auftritt. Seine Autobiographie "Über meine theatralische Lebensbahn“ zeigt, daß sein Schauspieltrieb seinen "Genfukes“ entquillt. Der Literaturtheoretiker Y. Takahashi unterscheidet "Genfukes“ von "Genkokes“ (Urszenen): Während ein. "Genkokes“-Erlebnis manchmal die Ursache späterer Neurosen werden kann, bedeuten "Genfukes“ m. E. die Urvorstellungen der Landschaft oder die archetypischen Landschaftsvor-stellungen in einer Person. Als Ifflands "Genfukes“ nun sehe ich die Bilder der beleuchteten Stadt an, die er in seinem dritten Lebensjahr sah und die ihm ein "überirdisches Entzücken“ verliehen. Diese Bilder erwachen wieder in ihm nach zwei Jahren, als er zum erstenmal ins Theater tritt. Ich bin der Meinung, daß diese starken Eindrücke, die in seinen "Genfukes“ für immer geborgen sind, sich zum Kunsttrieb entwickeln. Bei Reiser dagegen steht sein Schauspieltrieb nicht mit seinen "Genfukes“ in Verbindung, wofür es Indizien gibt: Sein anscheinend erster Theaterbesuch wird im Roman nach der Beschreibung eines anderen so nebensächlich berichtet, als ob ihm das Vergessene erst bei dieser Gelegenheit wieder in Erinnerung käme, und der Bericht selbst gibt fast keine optischen gegenständlichen Bilder wieder, wie man sie bei Iffland findet.<br>Als Reisers "Genfukes“ sehe ich "die Vorstellungen von den ersten Wiesen“ an, "die er [in seiner frühesten Kindheit auf dem Lande] sahe, von dem Kornfelde, das sich einen sanften Hügel hinanstreckte, und oben mit grünem Gebüsch umkränzt war, von dem blauen Berge, und den einzelnen Gebüschen und Bäumen […]"Von diesen Urvorstellungen der Landschaft kommt sein Dichtungstrieb her, denn sie "mischen sich noch immer unter seinen angenehmsten Gedanken“ und der Anblick einer verwandten Landschaft versetzt ihn schon in seiner Knaben- und Gymnasiastenzeit in eine poetische Begeisterung, in der er auch manchmal ein paar Verse dichtet. Aber in seinen "Genfukes“ liegt auch ein Keim seines falschen Dichtungstriebs verborgen: Im vierten Teil des Romans geht Reiser mit einem Gedicht über die "Schöpfung“ schwanger und die Beschreibung des Chaos, die es einleiten soll, macht ihm die größte Qual. Bei diesem Anlaß versucht der Autor unter dem Titel "Die Leiden der Poesie“ seinen Dichtungstrieb zu analysieren und ermittelt dadurch drei Kennzeichen dafür, daß er ein Dichter "ohne den Beruf“ ist. Sein Fehlschlagen in der Beschreibung des Chaos liegt tatsächlich darin, daß seine Einbildungskraft sich nur falsche, täuschende Bilder vormalt. Der Archetyp solcher Bilder ist unter seinen "Genfukes“ verdeckt: "Die Vorstellungen von den ersten Wiesen... machen gleichsam die Grundlage aller täuschenden Bilder aus,

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  • CRID
    1390282680279650048
  • NII論文ID
    130003609962
  • DOI
    10.11282/dokubun1947.73.73
  • ISSN
    21870020
    03872831
  • データソース種別
    • JaLC
    • CiNii Articles
  • 抄録ライセンスフラグ
    使用不可

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