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Die Budenszenen aus Georg Büchners <sub>"</sub>Woyzeck“
Bibliographic Information
- Other Title
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- G. ビューヒナー『ヴォイツェック』の見世物小屋場面
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Die Budenszene im letzten Entwurf des "Woyzeck“ hat nur die Szenenüberschrift "Buden. Lichter. Volk“, und ihr folgen anderthalb unbeschriebene Seiten. Deshalb entsteht die Frage, was man dafür aus früheren Entwürfen übernehmen kann. Für diese Ergänzung gibt Borscheuer1) der Übernahme von Hc, 3 ("Öffentlicher Platz. Buden. Lichter“) den Vorzug, weil dieser Text sichtlich mehr konzentriert und gereift ist als Hb (Hb, 1: "Buden. Volk“, Hb, 2: "Das Innere der Bude“). Aber er schlägt dabei eine volle Streichung des "Grotesk“-Dialoges vor, denn nach seiner Meinung tritt dieser Dialog in anderem Zusammenhang stark hervor.<br>Was die Übernahme von Hc, 3 betrifft, kann man ganz mit Bornscheuer einverstanden sein. Aber die Streichung des "Grotesk“-Dialoges ist sehr problematisch. Denn dieser Dialog, der nur aus den zwei Stichwörtern "grotesk und ein dogmatischer Atheist“ besteht, steht in fester Verbindung mit den Worten des Ausrufers. Dieser erklärt, daß die Natur, wie sie ist, "unideale Natur“ sei. Man solle sie durch "Erziehung“ ideal machen. Dieser Prozeß bilde nämlich "die Fortschritte der Civilisation“. Darum betont er "Vernunft“ und zeigt stolz die Tiere, die zählen und sich auf ein Bein stellen können. Wenn man seine Rede von einem anderen Standpunkt aus betrachtet, ist der Ausrufer "ein dogmatischer Atheist“, weil er das Geschöpf Gottes für niedrig hält und die Notwendigkeit der Natur dogmatisch verändern will. Es ist klar, daß die wesentliche Bedeutung des Wortes "ein dogmatischer Atheist“ die Antinatur ist. Das andere Stichwort "grotesk“ bedeutet auch nach W. Kayser2) ursprünglich und eigentlich die Antinatur. Folglich ist festzustellen, daß these beiden Stichwörter des Bühnenpublikums mit dem Ausrufer verbunden sind. Auch kann man von der anderen Seite her Ähnlichkeit zwischen dem Publikum und dem Ausrufer finden. Das Wort "ein dogmatischer Atheist“ ist ein philosophischer Terminus und das Wort "grotesk“ ein Lehnwort aus dem Italienischen bzw. Französischen. Und wo es möglich ist, bringt der Ausrufer gern die philosophischen und französischen Wörter überall an. Also kann man mit Bestimmtheit sagen, daß der "Grotesk“-Dialog in Hinsicht auf die Antinatur und die Redewendung direkt mit der Rede des Ausrufers verbunden ist und die beiden untrennbar sind.<br>Zunächst möchte ich anführen, daß der Autor am Anfang einer neuen Epoche steht, in der sich Deutschland durch die moderne Industrie von Grund auf verändert. In dieser Zeit entwickelt sich die Wirtschaft und Industrie stürmisch, z.B. 1834 entsteht der Zollverein, 1835 fährt die erste deutsche Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth, 1837 Gründung einer Eisengießerei und Maschinenfabrik in Berlin. Man kann sagen, daß es die Zeit "der Fortschritte der Civilisation“ ist. Büchner schreibt im Brief an Gutzkow 1836, daß seine Zeit rein materiell sei und daß sie Eisen und Brot brauche. Es sei unmöglich, die Gesellschaft mittelst der Idee, von der gebildeten Klasse aus, zu reformieren. Er hat in neuer Zeit schon gelernt, daß nur das notwendige Bedürfnis der großen Masse Umänderungen herbeiführen könne (s. den Brief an seine Familie im Juni 1833). Um seine Zeit genau zu erkennen, beobachtet er stetig die große Klasse, die nur durch "materielles Elend und religiösen Fanatismus“ bewegt wird.
Journal
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- die Deutsche Literatur
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die Deutsche Literatur 76 73-82, 1986
Japanische Gesellschaft für Germanistik
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Details 詳細情報について
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- CRID
- 1390282680279684992
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- NII Article ID
- 130003610007
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- ISSN
- 21870020
- 03872831
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- Data Source
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- JaLC
- CiNii Articles
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- Abstract License Flag
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