Zum neuesten Gedichtband Volker Brauns: <sub>"</sub>Training des aufrechten Gangs“

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  • フォルカー•ブラウンの詩集『直立歩行のトレーニング』について
  • フォルカー ブラウン ノ シシュウ チョクリツ ホコウ ノ トレーニング ニ

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Volker Braun, geboren in Dresden im Jahre 1939, gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern der DDR. Von 1960-64 studierte er Philosophie in Leipzig. Nach dem Diplom übersiedelte er 1965 nach Berlin und ist jetzt freischaffender Schriftsteller sowie Mitarbeiter des Berliner Ensembles. Braun hat bereits 7 Gedichtbände, 7 Theaterstücke, 2 Geschichtsbücher und 1 Notatenband publiziert und ist 1971 mit dem Ost-Berliner Heinrich-Heine Preis sowie 1980 mit dem Heinrich-Mann-Literaturpreis von der Akademie der Künste der DDR ausgezeichnet worden. Wie es in der Begründung zur letzten Preisverleihung heißt, wird Braun seit langem als junger DDR-Chronist angesehen: Der Grund liegt nicht nur darin, daß die Grunderlebnisse von der deutschen Nachkriegszeit über die Staatsgründung der DDR bis zu deren 30. Jubiläum in den literarischen Werken Brauns zum Ausdruck gebracht sind, sondern auch darin, daß der 42-jährige Schriftsteller als "aktivierender Wegbereiter“ seiner am Aufbau des Sozialismus beteiligten Generation auf hohem politischem und ästhetischem Niveau gilt.<br>Unter den drei verschiedenen Gebieten seiner bisherigen literarischen Tätigkeit (Gedichte, Novellen und Theaterstücke) ist hier in der Abhandlung vorwiegend von Brauns Gedichtwerken die Rede, besonders von seinem neuesten Gedichtband "Training des aufrechten Gangs“. Brauns erster Lyrikband "Provokation für mich“ war 1965 veröffentlicht worden. Mit jugendlich aufrechtem Anrufs- sowie keckem Provokationston wurde von ihm alles Hinderliche attackiert, das das Bemühen um eine neue sozialistische Gesellschaft ignorierte und dem menschlichen Fortschritt im Weg stand. Die profilierte Art seiner früheren Gedichte erinnert an Majakowski. Auch Anlehnung an Brecht ist hier spürbar. Nach und nach wandelte sich der jugendliche, rücksichtslose Ich-Ton seiner frühen Werke zu einer neuen mehr öffentlich-philosophischen Diktion eines Wir-Kollektives innerhalb der sozialistischen Gesellschaft. Weitere Gedichtbände Brauns sind "Vorläufiges“ (66), "Kriegserklärung“ (67), "Wir und nicht sie“ (70), "Gedichte“ (72), "Gegen die symmetrische Welt“ (74), "Training des aufrechten Gangs“(79). Nach der Braunschen Definition setzt Poesie eine Beziehung zwischen Schreiber und Leser voraus, immer einen Vorgang zwischen Menschen. Der Gedichttext kann als dialektische Kommunikation zwischen Menschen etwas Wesentliches und Notwendiges der Gesellschaft treffen. Die Reichweite seiner Lyrik ist auf diese Weise voll ausgedehnt. In seinen Gedichten fließen meistens Persönliches und Sozialhistorisches zusammen. Je mehr eine historisch-gesellschaftliche Problematik in seinen Werken in Angriff genommen wird, umso mehr weicht der frühe Provokationston einem reiferen Ausdruck im Dialog: "Immerhin, daß ich mit meiner Misere noch spielerisch umgeh, beruhigt mich etwas. Aber ich werde jetzt sehr roh mit mir umgehn müssen“, meint Braun (Notate "Provokateure oder: Die Schwäche meiner Arbeit“).<br>Der vorliegende neueste Gedichtband Brauns, "Training des aufrechten Gangs“ enthält 36 Gedichte. Das eindrucksvolle Titelbild, "der aufrechte Gang“ ist sehr variationsreich in den einzelnen Gedichten zum Ausdruck gebracht, zum Beispiel mit den Begriffen von "Stufen, Brücke, Besteigen hoher Berge, Strick usw“. Kein Wunder, daß sie alle auf zähe Bewegung und hartes Ringen von Braun selbst in seinem jetzigen Programm und seiner Position weisen. Gleichzeitig erinnern sie an sein Theaterstück "Großer Frieden“. an dem er in derselben Zeit arbeitete.

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