イェリネク『動物たち』のブルク劇場上演・ホイサーマン演出について

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  • Ruedi Hausermanns Inszenierung von "Uber Tiere" von Elfriede Jelinek in Wien
  • イェリネク ドウブツ タチ ノ ブルク ゲキジョウ ジョウエン ホイサーマン エンシュツ ニ ツイテ

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抄録

Elfriede Jelineks Theaterstuck "Uber Tiere" ist 2007 im Kasino am Schwarzenbergplatz in Wien uraufgefuhrt worden. Der Regisseur Ruedi Hausermann hat auf dieser Buhne unter der Bezeichnung "musikalischer Durchquerung" inszeniert. Bei meiner Arbeit handelt es sich darum, was diese Inszenierung eigentlich bedeutet und woraus man eine neue Moglichkeit der postdramatischen Theaterpraxis konstatieren kann. Auch im Deutschen Theater Berlin ist dasselbe Stuck zwei Wochen spater vom Regisseur Nicolas Stemann aufgefuhrt worden. In Berlin sind zwei Schauspieler und drei Schauspielerinnen auf die Buhne getreten. Die Vielstimmigkeit von Jelineks Text hat Nicolas Stemann von funf Personen darbieten lassen. In Wien gab es nur eine Schauspielerin, aber sie hat zusammen mit zwolf Klavieren und Stimmen gespielt, beziehungsweise geredet, geleitet vor allem von der Fantasie in D-Moll von W.A. Mozart. Diese lieblich klingende Fantasie von Mozart konnte gar nicht richtig gespielt werden, sondern sie ist immer wieder von verschiedenen Tonen und Gerauschen unterbrochen worden. Die Unterbrechung der schonen musikalischen Stimmung passt sich namlich dem Inhalt des Textes uber die kriminelle Gewalttatigkeit des illegalen Handels von Frauen und Madchen in Wien an. Die Rede der Schauspielerin Sylvie Rohrer wurde deswegen zuerst durch musikalische Tone eingefuhrt und dann aber gleich mit unbehaglich tonenden unmusikalischen Gerauschen und mit Getose "durchquert". Sie hat den Theatertext so schnell mit monotoner Sprechweise geredet, geredet und geredet, dass zum Beispiel Franz Wille in Theater heute "bis die Zunge dem Denken davonlauft" geschrieben hat. Ihre Stimme hat uns nicht nur den sexuellen Inhalt der illegalen Callgirl-Unterwelt in Wien dargestellt, sondern auch ihre eigene Korper-Stimme zusammen mit den verschiedenen Larm-Tonen als eine Art unbewusster Leib-Tone ausgedruckt. Diese Leib-Tone konnten erst durch die eigenen unangenehmen Gerausche und die Dissonanz die allgemeine unbewusste Stimmungslage der einzelnen Personen und daruber hinaus auch der verheimlichenden Kultur-Gesellschaft in Wien darstellen. Die Inszenierung von Ruedi Hausermann hat uns durch die korperlich-stimmliche Suada der Schauspielerin eine neue Darstellungsmoglichkeit der postdramatischen Theatertexte von Elfriede Jelinek gezeigt und auch durch seine (un-)musikalische Behandlung von Mozart die sprachlich-leiblich zu spielenden theatralischen Korper-Performance-Dimensionen so erweitert wie nie zuvor.

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