「汚物」としてのテクスト : カフカとテクストとの関係について

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  • Die Texte als "Schmutz" : Die Beziehungen zwischen Kafka und seinen Texten
  • 「 オブツ 」 ト シテ ノ テクスト : カフカ ト テクスト ト ノ カンケイ ニ ツイテ

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抄録

<p>Kafka ausserte sich oft negativ uber seine Texte, zum Beispiel bezeichnete er einmal einen Text "Schmutz". Wahrend den Roman "Der Process" schrieb, bezeichnete er im Tagebuch einmal "das gestern geschriebene" als "den Schmutz des vorigen Tages". An dieser Stelle ist denkbar, dass er mit dem Wort "Schmutz" eine negative Haltung gegenuber seinem Text des "Process" zum Ausdruck bringt. Trotz seiner schlechten Meinung bewertete er seine literarische Tatigkeit und seine selbst verfassten Texte scheinbar hoch. Er verspurte in seinem Leben immer das Verlangen zu schreiben und bewahrte seine zahlreichen literarischen Texte, die Ergebnisse seines Schreibens, sorgsam auf, obwohl es sich dabei um unvollstandige Romanen oder lediglich fragmentarische Texte handelt. Hier tritt die ambivalente Beziehung zwischen Kafka und seinen Texten zutage. Daraus ergibt sich die Frage, was die Texte fur Kafka eigentlich bedeuteten. Im Jahr 1912 schrieb Kafka in einer Nacht die Erzahlung "Das Urteil", mit der er seinen eigenen Schreibstil fand. Er ausserte seinem Freund Max Brod gegenuber, dass er beim Schreiben des "Urteils" "an eine starke Ejakulation" dachte. Aufgrund dieser Aussage ist es vorstellbar, dass er diese Geschichte in dem Gefuhl schrieb, etwas aus sich herauszuspucken. Und dabei verspurte er ein grosses Wohlgefuhl, das als die Katharsis bezeichnet werden kann. Das Wort Katharsis, das Aristoteles in seiner Theorie fur die Tragodie benutzte, bedeutet Reinigung der Seele,und damit auch, etwas aus dem Korper auszuscheiden. Kafka schrieb seine Texte mit hochster Konzentration, als wurde er etwas ausscheiden, und danach wurden die Texte, die einmal als "Schmutz" bezeichnet wurden, als Ergebnisse des Schreibens so belassen. Nach der Theorie von Freud haben Exkremente (oder Schmutz) fur das Kind nicht nur eine negative Bedeutung. Freud erklarte die Entwicklung des Menschen mit einem Entwicklungsmodell, demzufolge jedes Kind eine orale, eine anale, und eine phallische durchlauft. Das Kind erlangt durch das Ausscheiden von Exkrementen Befriedigung. Dabei hat der Kot fur das Kind keine negative Bedeutung. In der analen Phase lernt das Kind die Kontrolle der Ausscheidung, um die Erwartung der Eltern zu erfullen und sie zu erfreuen. Dabei muss es auf sein eigenes Wohlgefuhl bei der freien Ausscheidung verzichten. Ersatzweise freut es sich daruber, dass es den Erwartungen der Eltern gerecht wird. In dieser Dimension hat der Kot fur das Kind die Bedeutung eines Geschenks an die Eltern. Kafka beschrieb in "Brief an den Vater" eine Episode, in der er die Bucher, die er veroffentlichte, seinem Vater schenkte: "Meine Eitelkeit, mein Ehrgeiz litten zwar unter Deiner fur uns beruhmt gewordenen Begrussung meiner Bucher: ≫Legs auf den Nachttisch!≪". Kafka wollte mit diesen Geschenken den Vater erfreuen, wofur die Kommunikation zwischen dem Kleinkind und seinen Eltern durch das Geschenk des Kotes eine Analogie darstellt. Fur Kafka waren diese Geschenke der Versuch der Versohnung mit dem Vater. Er erhoffte sich eine Anerkennung seiner literarischen Arbeit durch seinen Vater. Dieser zeigte jedoch kein Interesse an der Tatigkeit seines Sohnes. Angesichts dieses Scheiterns stellte Kafka mehrmals die Unmoglichkeit der Versohnung mit seinem Vater fest. Fur Kafka waren die Texte, die er produzierte, Ausdruck fur seine "Sohne". Beim Schreiben des "Urteils" notierte er im Tagebuch: "die Geschichte ist wie eine regelrechte Geburt mit Schmutz und Schleim bedeckt aus mir herausgekommen". In dieser Notiz verglich er sein Schreiben mit einer "Geburt". Freuds Theorie zufolge halt das Kind seinen Kot fur seine Kinder, weil es sich fuhlt, als ob es ihn selbst gebare. Offenbar entspricht dieses Schema der Beziehung zwischen Kafka und seinen Texten. Uber die Erzahlung</p><p>(View PDF for the rest of the abstract.)</p>

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