W.ラーベの作品群におけるユダヤ人像 - 『ライラックの花』の意義を求めて -

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  • Das Judentum bei Wilhelm Raabe und Holunderblüte
  • W ラーベ ノ サクヒングン ニ オケル ユダヤジンゾウ ライラック ノ ハナ ノ イギ オ モトメテ

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説明

Die Untersuchung verfolgt das Ziel, ein differenzierteres Gesamtbild des Judentums in Raabes Werken zu gewinnen, indem sie mehr Gewicht auf Holunderblüte legt, als bisher geschehen ist, gleichzeitig aber auch die übliche, vereinfachende Ausdeutung dieser Novelle als unzutreffend zu erweisen versucht. Anhand der direkten Äußerungen im Briefwechsel des Autors wird seine Einstellung zu dieser Frage rekapituliert und zugleich sichtbar gemacht, dass sie für ihn insgesamt gesehen keine Priorität besaß. Bei der unumgänglichen Betrachtung der Fehlrezeption des Hungerpastors stellt sich heraus, dass neben der schematischen Figurenkonstellation weitere Elemente der Werkstruktur dazu führten, dass das grundsätzlich nicht judenfeindliche Werk den mit dem Aufkommen des modernen Antisemitismus veränderten historischen Rezeptionsbedingungen nicht standhalten konnte. Die abschließende Analyse von Holunderblüte ergibt, dass der Autor hier die Konsequenzen einer zu weitgehenden Traditionsverhaftung aufzeigt, ohne dass es ihm dabei um eine auf das Judentum einzuschränkende Darstellung geht. Durch die Ansiedlung der Handlung auf dem Hintergrund der Gettosituation sowie der Unterdrückungsgeschichte des Judentums wird die Selbstabkapselung der weiblichen Hauptfigur in ihrer eigenen, aber über das angebrachte Maß hinausgehenden Weise verehrten Kulturtradition verständlich gemacht, während die tragischen Auswirkungen gleichzeitig die Verfehltheit dieser Haltung erkennen lassen. In der Kritik an einer solchen Unaufgeschlossenheit erscheint die Lektüre der Novelle gerade heutzutage wieder lohnend.

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