ディエゲーシスからミメーシスへ :  虚構言語における状況定位表現の歴史的変遷(5) : )擬似ミメーシスとしての書簡体小説(ゲーテの『若きヴェルターの苦悩』)

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タイトル別名
  • Von der Diegesis zur Mimesis : Die historische Entwicklugn der Zeit-Raumdeixis in der fiktionalen Sprache (5) : Briefroman als Quasi-Mimesis
  • ディエゲーシス カラ ミメーシス エ キョコウ ゲンゴ ニ オケル ジョウキョウ テイイ ヒョウゲン ノ レキシテキ ヘンセン 5 ギジ ミメーシス ト シテ ノ ショカンタイ ショウセツ ゲーテ ノ ワカキ ヴェルター ノ クノウ

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抄録

Die Ausdrucksform des Briefromans ist infolge der Parallelität zu ihrem nicht-fiktionalen Modell des Briefs als typisch diegetisch anzusehen. Denn sie macht zum einen durch häufigen Gebrauch von Präsens und Perfekt, d.h. der Tempora, die den jetzigen Zeitpunkt des Adressanten implizieren und zum anderen durch die den Kommunikationscharakter des Texts unterstreichenden Anreden an den Adressaten des Briefs, die Anwesenheit des Erzählers unverkennbar. Allerdings werden in den meisten Briefromanen die Begebenheiten als zeitlich kurz zurückliegende Handlungsabschnitte erfasst und von einem räumlich nicht weit entfernten Ort her berichtet, so dass in der Darstellung die Nahedeiktika bevorzugt werden. In dieser Hinsicht weisen die Briefromane eine große Gemeinsamkeit mit den mimetischen Romanen auf, und zwar darin, dass die Handlungsbegebenheiten durch die Figurenperspektive dargestellt werden. Dieses Phänomen lässt sich wohl mit der Doppelrolle des Erzählers im Briefroman erklären. Die Figur, die zwischen den Handlungsbegebenheiten ihre Briefe schreibt, spielt zwar die Rolle des Erzählers, verharrt aber auf der Handlungsebene und steht noch unter dem frischen Eindruck, den die eben erlebten Begebenheiten bei ihr hinterlassen haben. Ihr Schreiben ist nicht nur Erzähl-, sondern auch Handlungsakt, der wie die direkte Rede oder der innere Monolog die Handlung eines Romans gestaltet. Aus diesem Grund war es im Briefroman möglich, die ,,Innerlichkeit und Unmittelbarkeit" der Darstellung, die in der Entwicklung der Erzählkunst von der Diegesis zur Mimesis bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts schrittweise erreicht wurde, bereits im 18. Jahrhundert auf dem hohen Niveau zu verwirklichen. An diesen quasi-mimetischen Eigenschaften des Briefromans ist zu erkennen, warum diese Gattung in der Geschichte der Erzählkunst zeitweise eine beliebte Form war.

収録刊行物

  • 言語文化論究

    言語文化論究 13 65-78, 2001-02-28

    九州大学大学院言語文化研究院

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